Todesfalle Haute Route
09.01.2025 • 20:15 - 21:45 Uhr
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Am Morgen des 29. April 2018 machten sich zehn Skitourengänger und -gängerinnen auf zur vorletzten Etappe der Haute Route. Sieben von ihnen überlebten die Tour nicht (nachgestellte Szene im Film).
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Die Münchnerin Julia Hruska überlebte das Unglück auf der Haute Route. Gemeinsam mit dem Rettungsspezialisten Pascale Gaspo kehrt sie an den Ort der Tragödie zurück.
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Die Deutsche Julia Hruska ist eine der drei Überlebenden der Tragödie. Sie teilt in der Dokumentation erstmals ihre Erinnerungen.
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Der Schweizer Luciano Cattori ist einer der drei Überlebenden der Tragödie. Auch er wäre beinahe völlig unterkühlt gestorben.
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Ein Steinmännchen markiert den Weg zur nahegelegenen Vignettes-Hütte. In Nebel, Dunkelheit und Schneegestöber fanden die Skitourengänger am 29. April 2018 den Weg dennoch nicht.
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Originaltitel
Todesfalle Haute Route - Rekonstruktion eines Dramas
Produktionsland
CH
Produktionsdatum
2023
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Wie kam es zu der tödlichen Tragödie?

Von Susanne Bald

Die Skitour-Strecke Haute Route im Wallis wird jedes Jahr von etwa 2.000 Alpinisten begangen. Wie konnte es passieren, dass am 29. April 2018 sechs Skibergsteiger und Skibergsteigerinnen mit ihrem Bergführer hier tödlich verunglückten? Die nun wiederholte ARTE-Doku lässt Überlebende und Experten zu Wort kommen.

Die Haute Route zwischen dem französischen Chamonix und dem Schweizerischen Zermatt zählt zu den bekanntesten Ski- und Wandertouren in den Walliser Alpen. Sie wird jedes Jahr zwischen März und Mai von etwa 2.000 Menschen begangen, in der Regel ohne besondere Vorkommnisse. Umso größer das Entsetzen, als am 29. April 2018 auf dieser Tour sieben Menschen zu Tode kamen, aus Erschöpfung und Unterkühlung und nur 550 Meter von einer rettenden Hütte entfernt, die sie in Schnee, Dunkelheit und bitterer Kälte nicht fanden. Sechs mehr oder weniger erfahrene Skibergsteiger und Skibergsteigerinnen mit ihrem Bergführer. Nur drei aus ihrer zehnköpfigen Gruppe überlebten. Sie sprechen in der spannenden Dokumentation "Todesfalle Haute Route – Rekonstruktion eines Dramas", die nun wiederholt auf ARTE zu sehen ist, über das Unglück.

"Die Böen waren so stark, sie haben uns umgehauen, wir konnten nicht mehr stehen", erinnert sich der Überlebende Tommaso Piccioli. Der Atem habe Eisbärte erzeugt, ergänzt Luciano Cattori. "Man konnte sie ab und zu abbrechen, es war wie in einem Zombie-Film." Nach stundenlangem Herumirren habe die Gruppe schließlich aufgegeben und beschlossen, auf den Sonnenaufgang zu warten. "Und ja, irgendwann kam der Gedanke: Sind jetzt alle tot?", erinnert sich die Münchnerin Julia Hruska.

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Unfall oder menschliches Versagen?

Der Schweizer Filmautor Frank Senn, der schon zahlreiche Berg-Dokus produzierte, versucht in seinem Film herauszuarbeiten, welche Ursachen zu dem Unglück führen konnten, in Zeiten von High-Tech-Equipment und GPS. Zwei Jahre lang recherchierte er für den Film und rekonstruierte den Tag minutiös mit digitalen Effekten, nachgestellten Szenen, Fotos sowie Zitaten aus den Untersuchungsberichten der Staatsanwaltschaft. Neben den Überlebenden kommen unter anderen Rettungskräfte und andere Tourgänger zu Wort. Er habe keinen Film machen wollen, der polemisiert, betont Senn, "sondern einen, der auf Fakten aufgebaut ist. Ich glaube, das hat die Recherche so intensiv gemacht".

War es ein Unfall oder menschliches Versagen? Vieles deutet auf Letzteres hin. Schon frühzeitig war eine Schlechtwetterfront gemeldet worden. Dennoch brach der Bergführer mit seiner Gruppe, die ihm anscheinend trotz gelegentlicher Skepsis vertraute, zur geplanten Tour auf. Wohl nur eine von vielen Fehlentscheidungen und unglücklichen Umständen, die schließlich zur Katastrophe führten, wie die Doku eindringlich zeigt.

"Todesfalle Haute Route – Rekonstruktion eines Dramas" – Do. 09.01. – ARTE: 20.15 Uhr


Quelle: teleschau – der mediendienst GmbH

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