Es begann das Zeitalter des Fernsehens, wo er dann bei ungefähr 100 Shows Regie führte und bei etwa 150 Fernsehspielen als Darsteller fungierte. Seine Karriere wurde unterbrochen, als er in der McCarthy-Ära auf die sogenannte "schwarze Liste" kam. Ritt begann Schauspielunterricht zu geben. Unter seinen Schülern befanden sich Leute wie Paul Newman, Joanne Woodward, Lee Remick, Rod Steiger, Maureen Stapleton und viele andere. Während dieser Zeit führte er auch am Broadway wieder Regie.
1956 gab ihm Produzent David Susskind die Chance, "Ein Mann besiegt die Angst" zu inszenieren. Dieser Film war so erfolgreich, dass Ritt damit in die erste Reihe der Regisseure aufrückte. Dann folgten "Fenster ohne Vorhang" (1957) mit Joanne Woodward, "Der lange heiße Sommer" (1958) mit Paul Newman, der beim Cannes Film Festival dafür einen Preis als bester Darsteller gewann. Dieser Film war auch die erste Zusammenarbeit zwischen Ritt und dem Drehbuchteam Irving Ravetch und Harriet Frank, jr., der fünf weitere folgten.
Danach drehte Ritt "Die schwarze Orchidee" (1958) mit Anthony Quinn und Sophia Loren, die dafür beim Venedig Filmfestival den Preis als beste Darstellerin gewann. Wieder mit Joanne Woodward inszenierte Ritt 1959 "Fluch des Südens". Im gleichen Jahr entstand noch "Jovanka und die anderen". Den bemerkenswerten Jazz-Film "Paris Blues" (1960) inszenierte er mit Paul Newman, Joanne Woodward, Sidney Poitier, Serge Reggiani, Louis Armstrong und Diahann Carroll. "Der Wildeste unter Tausend" (1963) mit Paul Newman erhielt drei Oscars und zwei Nominierungen. Oscars gingen an Patricia Neal als beste Schauspielerin, Melvyn Douglas als bester Nebendarsteller und an James Wong Howe für die beste Kameraführung. Nominierungen gab es für das beste Drehbuch (Irving Ravetch und Harriet Frank, jr.), die beste Regie und für Newman als bester Hauptdarsteller.
Mit "Man nannte ihn Hombre" (1966), ebenfalls mit Paul Newman, gelang Ritt ein Western, der neue Akzente setzte, zumal hier auch der indianischen Denk- und Lebensweise viel Platz eingeräumt wurde. In "Verflucht bis zum jüngsten Tag" (1970) mit Sean Connery zeigt Ritt den Arbeitskampf von Bergarbeitern zur letzten Jahrhundertwende. Für "Die große weiße Hoffnung" (1970) gab es wieder Oscar-Nominierungen, diesmal für James Earl Jones und Jane Alexander und "Das Jahr ohne Vater" (1972) wurde mit vier Oscar-Nominierungen bedacht: bester Film, bester Schauspieler (Paul Winfield), beste Schauspielerin (Cicely Tyson) und beste Drehbuch-Adaption (Lonnie Elder III).
Anschließend filmte Ritt "Peter und Tillie" (1972) mit Carol Burnett und Walter Matthau und "Abschied von der Insel" (1974) mit Jon Voight und Paul Winfield. In "Der Strohmann" (1976) mit Woody Allen und Zero Mostel verarbeitete Ritt die eigenen Erfahrungen mit der Kommunisten-Hetze der McCarthy-Ära. "Norma Rae" (1978) wurde als bester Film für den Oscar nominiert und Sally Field erhielt einen Oscar als beste Hauptdarstellerin. Außerdem wurde "Norma Rae" beim Cannes Filmfestival ausgezeichnet und bei den Golden Globes, den Los Angeles Film Critics und den New York Film Critics mit Preisen bedacht.
Zu seinen letzten Filmen gehören "Nebenstraßen" (1981) mit Sally Field und Tommy Lee Jones, "Cross Creek" (1983) - mit vier Oscar-Nominierungen für den besten Nebendarsteller, die beste Nebendarstellerin, besten Kostüme und beste Musik bedacht, "Die zweite Wahl - Eine Romanze" (1985) wieder mit Sally Field und James Garner und das Gerichtsdrama "Nuts ... Durchgedreht" (1987) mit Barbra Streisand und Richard Dreyfuss. Sein letztes Werk war sein einfühlsames Liebesdrama "Stanley & Iris" (1989) mit Robert De Niro und Jane Fonda.
In den letzten 30 Jahren vor seinem Tod stand Ritt nur zweimal selbst vor der Kamera, und zwar in "Der Richter und sein Henker" (1976) und "Die Frau des Profis" (1985) mit Michael O'Keefe und Rebecca De Mornay. Weitere Filme von Martin Ritt: "Hemingways Abenteuer eines jungen Mannes" (1961), "Carrasco, der Schänder" (1964), "Der Spion, der aus der Kälte kam" (1965) und "Der Champion" (1977).