Eigentlich läuft die Ehe von Patrick und Julia prima – wären da nur nicht die unterschiedlichen Bedürfnisse in Sachen Sex. Um Abhilfe zu schaffen, sucht sich der Ehemann im Auftrag seiner Frau ein "Sugarbaby" – das hat schwerwiegende Folgen.
Auch nach 32 gemeinsamen Jahren führen Patrick (Fritz Karl) und Julia (Barbara Auer) eine Vorzeigeehe. Zumindest auf den ersten Blick. Denn Liebe allein reicht Patrick nicht, er braucht Sex. Auf den muss er jedoch meistens verzichten, weil Julia schlichtweg keine Lust mehr hat. "Das Begehren verändert sich nun mal mit den Jahren. Beim einen mehr, beim anderen weniger", weiß Julia als Psychotherapeutin. Doch davon will ihr Mann nichts hören. Für Julia steht fest: Ein Plan muss her, die Beziehung gerettet werden.
Patrick zu einer Prostituierten zu schicken, kommt für seine Frau nicht infrage – immerhin wisse man nicht, "ob die das wirklich freiwillig tun", argumentiert Julia. Auch eine gewöhnliche Affäre sei keine Option, Gefühle dürfen nicht im Spiel sein. Eine Webseite mit dem Titel "Sugarlove", welchen auch dieser im Auftrag vom SWR produzierte Thriller trägt, scheint schließlich die ideale Lösung zu bieten: Patrick soll sich ein "Sugarbaby" suchen, eine junge Frau, die ein sexuelles Verhältnis mit ihm eingeht und im Austausch teure Geschenke von ihrem "Sugardaddy" erhält.
Gesagt, getan. Patrick verabredet sich mit der 24-jährigen Claire (Cosima Henman) und tut das, was ihm von Julia aufgetragen wurde. Als gut betuchtem Soziologieprofessor fällt es ihm deutlich leichter, Claire zu beschenken, als mit ihr zu schlafen. Doch schon bald lässt auch Patrick sich fallen, und es kommt natürlich, wie es in einem Film wie "Sugarlove" eben kommen muss: Patrick verliebt sich – ein ganz kleines bisschen – in Claire, und Claire verliebt sich – ganz gewaltig – in Patrick. Fortan ist die Welt klein, die Zufälle groß, und so schleicht sich Patricks "Sugarbaby" unbemerkt immer mehr in sein Leben. So lange, bis es eines Tages zu einem tödlichen Zwischenfall kommt ...
Zu einer verhängnisvollen Menage à trois gehören bekanntlich immer drei – logisch. Doch in ihrer Geschichte rücken Isabel Kleefeld (Regie) und Silke Zertz (Buch) das Verhältnis zwischen Patrick und Claire so sehr in den Vordergrund, dass man streckenweise vergessen könnte, dass die von Barbara Auer so warmherzig gespielte Julia überhaupt existiert. Von einer Dreiecksbeziehung kann bestenfalls gegen Ende des Films die Rede sein.
Schade, denn so kreist die Handlung mit Patrick und Claire viel zu lange um zwei Figuren, die unsympathischer kaum sein könnten. Das macht den ansonsten gut durchdachten, wenn auch berechenbaren Eifersuchtskrimi leider zu einer anderthalbstündigen Belastungsprobe für die Nerven. Immerhin: Das Phänomen "Sugardaddy" fasst der Film in Form von Julias Kollegin Terry (Johanna Gastdorf) treffend zusammen: "Wenn einer Geld hat und der andere keins, dann ist gar nichts freiwillig."
Sugarlove – Mi. 13.04. – ARD: 20.15 Uhr
Quelle: teleschau – der mediendienst GmbH