Themenabend bei ARTE

"Stille Pandemie": Wie Antibiotika-resistente Keime immer gefährlicher werden

21.06.2022, 08.21 Uhr
von Rupert Sommer

Nicht nur die Corona-Pandemie belastet den Gesundheitssektor. Auch neue Drogenwellen oder die wachsenden Resistenzen gegen Antibiotika lassen Wissenschaftler Alarm schlagen.

ARTE
Stille Pandemie
Dokumentation • 21.06.2022 • 20:15 Uhr

Um alarmierende Meldungen rund um die bedrohte Gesundheit der Menschen, um Phänomene wie Übersterblichkeit und Infektionsgefahren, konnte kein Mensch, der auch nur ein Mindestmaß an Nachrichten zuletzt an sich heranließ, herumkommen. Die Covid-19-Seuche ist, wie die Hauptabend-Dokumentation "Stille Pandemie", die einen ARTE-Themenabend unter dem Titel "Krankes System – kranker Mensch?" einläutet, noch immer eine der größten Bedrohungen der Menschheit. Doch neue Gefahren kündigen sich schon an.

Unter anderem geht es im Film um die Tatsache, dass immer öfter gängige Antibiotika nicht mehr wirken. Einst war das Penicillin, das vor fast 100 Jahren mehr zufällig als gezielt entdeckt wurde, einer der Retter der Menschheit. Die daraus produzierten Antibiotika halfen entscheidend dabei, Erkrankungswellen zu stoppen. Doch mittlerweile hat die Wirkmacht der wertvollen Medikamente offenbar ihren Zenit überschritten, wie viele Experten meinen. Und immer mehr resistente Keime bedrohen die Menschheit von neuem.

10 Millionen Tote pro Jahr?

So hat sich eine Multiresistente Tuberkulose mittlerweile in 120 Ländern der Erde ausgebreitet. Jedes Jahr rafft die neue Infektionskrankheit Nummer eins 1,6 Millionen Menschen dahin. Die Antibiotikaresistenz wird den Schätzungen von führenden Wissenschaftlern zufolge in nahen Zukunft weltweit 10 Millionen Tote pro Jahr fordern wird.

Die Doku, die ARTE um 20.15 Uhr in deutscher Erstausstrahlung zeigt, stellt Menschen vor, die Opfer der neuesten Entwicklungen geworden sind, und macht eindringlich deutlich, warum es so wichtig ist, sorgsam mit Antibiotika umzugehen und sie sich nicht allzu voreilig verschreiben zu lassen.

Direkt im Anschluss, um 21.45 Uhr, befasst sich die Dokumentation "Süchtig nach Schmerzmitteln" mit dem Opioid-Missbrauch in den USA. Ein opioidhaltiges Schmerzmittel wurde vom US-Pharmakonzern Purdue erfolgreich am Markt platziert und brachte ihm bislang über 35 Milliarden Euro Gewinn ein. Das Versprechen: völlige Unbedenklichkeit. Tatsächlich führt das Mittel schon nach kurzer Zeit zu schwerer Abhängigkeit – mit tödlichen Folgen für viele Süchtige.

Um 22.40 Uhr widmet sich die Dokumentation "Genlabor Afrika" schließlich den Eingriffen ins Erbgut von Pflanzen und Tieren. Lobbyisten, Philanthropen und Geschäftsleute machen sich für den massiven Einsatz von Gentechnik in Afrika stark – als vermeintliche Wunderwaffe im Kampf gegen Hungersnöte und Malaria. Zu den prominentesten Unterstützern zählt auch Bill Gates, einer der reichsten Männer der Welt und Gründer einer der einflussreichsten gemeinnützigen Stiftungen der Geschichte.

Stille Pandemie – Di. 21.06. – ARTE: 20.15 Uhr


Quelle: teleschau – der mediendienst GmbH

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