"Rosamunde Pilcher – Liebe ist unberechenbar": Wenn der Algorithmus nicht mitspielt
Eine Informatikern hat den vermeintlich perfekten Dating-Algorithmus erfunden. Aber ganz so einfach ist es in diesem "Rosamunde Pilcher"-Film natürlich nicht mit der Liebe.
Im Mittelpunkt dieses neuen Fernsehfilms am Sonntagabend stehen die Funktionalität einer Dating-App, eine Datenanalystin und ein Social-Media-Experte. Nachdem die "Herzkino"-Romanze auf der Grundlage einer jahrzehntealten Kurzgeschichte von Rosamunde Pilcher entstand (sie starb 2019 im Alter von 94 Jahren), ist klar: Ganz so genau muss man es mit den jeweiligen literarischen Vorlagen ja beim ZDF auch nicht mehr nehmen. Wichtig ist nur: Die Pilchersche Kernbotschaft muss erkennbar bleiben. Die denn heißt: Vergiss nicht, an die Liebe zu glauben.
Die Informatikerin Dr. Mary Cameron (Maxine Kazis) glaubt allerdings weniger an die Liebe selbst denn an ihrer Berechenbarkeit. Wie gut, dass sie in Nullkommanichts gleich zu Beginn des Films einen passenden Job hat: Der von ihr entwickelte Algorithmus soll helfen, auf dem Dating-Portal "Cupid's Match" Paare zusammenzuführen. Und zwar solche, die wirklich füreinander gemacht sind. Das alte Programm, bemängelt sie, habe zu hohe "Streuverluste" produziert. Wobei sie auch aus eigener Erfahrung spricht: 30 Dates hatte sie, und bedauerlicherweise waren alle Männer aus ihrer Sicht gesehen fürchterlich.
Dabei sitzt der perfekte Kerl schon gleich zu Beginn nur einen Tisch weiter: Paul Morris (Tobias van Dieken) gehört zu jener Kategorie, die sich mit dem Herzen verliebt und nicht mit dem Kopf. Und zufällig ist genau er es, der zusammen mit Mary ein PR-Projekt der Dating-Firma begleiten soll. Mary selbst hält ihn natürlich für einen "arroganten, sich selbst überschätzenden Typen".
Gemeinsam nehmen sie ein Paar in Augenschein, das gemäß Algorithmus ein "perfect match" sein müsste. Amanda (Eva Nürnberg) und Zac (Tobias Schäfer) beziehen für einen Monat ein Cottage an der Küste. Sollten beide wirklich beschließen zu heiraten, bekommen sie das Haus von der Firma als Mitgift zur Hochzeit. Paul glaubt nicht, dass es mit den beiden etwas wird. Mary tut das natürlich schon – ihr Programm ist sicher. Problem nur: Nicht immer bleiben die Interessenten bei der Befragung wirklich bei der Wahrheit.
Karola Meeder führt Regie bei diesem sehr, sehr typischen "Herzkino"-Film der Autoren Martin Wilke und Jochen S. Franken. Die dem Titel folgende, wenig überraschende Botschaft: Nichts ist so unberechenbar wie die Liebe. Es gilt, den Gefühlen zu vertrauen. Und keinen Zahlen und Wahrscheinlichkeiten. Rosamunde Pilcher hätte sicher unterschrieben.
Rosamunde Pilcher – Liebe ist unberechenbar – So. 15.05. – ZDF: 20.15 Uhr
Quelle: teleschau – der mediendienst GmbH