"Meine Mutter spielt verrückt": Eifel -Wirtin Toni ist zurück
Eifel-Wirtin Toni (Diana Amft) geht mit ihrem Partner Rufus (Stephan Luca) in dem ARD-Spielfilm "Meine Mutter spielt verrückt" in die nächste Runde. Bereits der erste Teil der Komödie war ein Publikumsmagnet. Ob auch der zweite Film die hohen Erwartungen erfüllen kann? Die Sommerkomödie scheint ein wenig an Leichtigkeit verloren zu haben.
Knapp fünf Millionen Zuschauer sind nicht schlecht für den Freitagabend. Die Quote reichte jedenfalls aus, um auf die erfrischende Sommerkomödie "Meine Mutter ist unmöglich" aus dem Jahr 2018 bislang fünf weitere Filme folgen zu lassen. Der zweite Teil (Erstsendung 2019) ist nun erneut im Ersten zu sehen: In "Meine Mutter spielt verrückt" (Regie: John Delbridge) gewinnt Mutter Heidi (Margarita Broich) eine Reise in ein Wellness-Hotel an der Ostsee. Tochter Toni (Diana Amft) fährt mit, während Geschäftspartner Rufus (Stephan Luca) das gemeinsame Restaurant in der Eifel nach dem Verlust seines Kölner Gourmet-Sterns weiter hochzuziehen versucht.
Die Sonne strahlt ins Foyer des Fünf-Sterne-Hotels, auf dem Score swingt es lässig. Bloß das mit dem Zimmer ist noch nicht geklärt. Getrennt oder gemeinsam, wo Mutter doch immer so schnarcht, wenn sie getrunken hat? "Wir kommen zwar nicht vom Mond, aber doch aus der Eifel", sagt Heidi, als sie das mit den Türkarten verstanden hat. Später packt sie dann die Hotelpantoffeln und das Duschgel schon weit vor der Abreise ein. Die Tochter fragt sie, ob sie nicht den Fernseher auch noch mitnehmen will ...
Nachschlag im Grandhotel
"Hausmannskost" und "Nichts, wovon man dringend einen Nachschlag nehmen muss!" – so urteilten manche Kritiker nach dem ersten Teil der Küchenserie auf dem "Endlich Freitag"-Termin im Ersten. Leider wird es im zweiten Film nach dem schönen Aufmacher im Grandhotel, der so unbeschwert daher kommt, zäh. Das Publikum sieht sich erst mal wieder in die Eifel und ins dortige Landrestaurant "Kupferkanne" zurückversetzt. Obwohl Stephan Bieker ("Neues aus Büttenwarder") als neugieriger Postbote Hanno Hase neben der Quietschpuppe des Hauspudels zweifellos das komische Zentrum dieses Restaurantfilms ist, gelingt es den Machern, bis zur endlichen Akzeptanz des Losglücks beinahe die Füße einschlafen zu lassen.
Gut wäre es sicher auch gewesen, wenn die Regie (John Delbridge, Pilcher- und Katie-Fforde-versiert) Stephan Luca als Sternekoch ab und an ein Lächeln auf die Lippen gezaubert hätte. Er wirkt nämlich, auch im Verhältnis zu seiner Partnerin Diana Amft, als hätte er gerade eine Zitrone verschluckt und nicht nur die damit verfertigte Creme probiert. Das alles mag daran liegen, dass eine zündende Story arg auf sich warten lässt. Es sei denn, man hielte ein gewonnenes Preisausschreiben und den damit verbundenen Hotelaufenthalt an der Ostsee bereits für einen perfekten Plot.
Verzocktes Geld und schwer geprüfte Liebe
Eher schräg nehmen sich die Nebengeräusche aus, welche die weit hinter dem Briefträger Hase zurückbleibenden Mitläufer produzieren: Der tumbe Mechaniker Hajü (Nikolaus Benda), der einen Vorgänger von Rufus abgeben soll, hilft, wo er kann, und hat sich wohl als Mädchen für alles für weitere Folgen etabliert. Bei Ivo, einem früheren "Maitre" aus Rufus' Kölner Restaurant, weiß man – ganz wie Mutter Heidi – bis zuletzt nicht, wohin eigentlich der Hase laufen soll. Ist er ein Schurke, oder liebt er wirklich die Mama, deren Geld er im Casino verzockt? Das mit der Liebe kann und will man ihm einfach nicht glauben.
Alles das – verzocktes Geld und schwer geprüfte Liebe – wird am Ende, man muss es einmal sagen dürfen, von einem Heiratsantrag an die üppig blond gelockte, jedoch sonst viel Vernunft ausstrahlende Eifel-Wirtin Toni der Diana Amft gekürt. Wer Nachschlag will, der kann ihn also haben.
Meine Mutter spielt verrückt – Fr. 03.06. – ARD: 20.15 Uhr
Quelle: teleschau – der mediendienst GmbH