„Aktenzeichen XY… ungelöst“ – Das True-Crime-Urgestein
Verbrechen aufklären, Vermisste wiederfinden und Mörder festnehmen: Vor 57 Jahren ging das ZDF zum ersten Mal mit „Aktenzeichen XY… ungelöst“ auf Verbrecherjagd und gehört seitdem zum festen Repertoire des Senders. In inzwischen 608 Folgen konnte die TV-Fahndung die Polizei bei ihrer Arbeit unterstützen. Wie oft sie dabei Erfolge verbuchen konnte, wann die letzte Folge für dieses Jahr läuft und welche Kritik es an dem Format gibt, erfahrt ihr hier.
„True Crime“-Formate haben Hochkonjunktur: Ob aufwändig produzierte Dokus auf Streaming-Plattformen oder als Podcasts – viele Menschen sind gefesselt von wahren Verbrechen. Angefangen hat mit „Aktenzeichen XY… ungelöst“ alles am 20. Oktober 1967 und Eduard Zimmermanns Worten: „Den Bildschirm zur Verbrechensbekämpfung nutzen, das ist der Sinn dieser Sendereihe“. Zimmermann, der die Sendung konzipiert und von 1967 bis 1997 produziert und moderiert hat, gab damit den Startschuss für ein bis dahin einzigartiges Format. 1968 beteiligte sich auch Österreich an der Sendung, 1969 kam die Schweiz dazu und XY wurde so zur Eurovisionssendung. Bis 1977 gibt es Ableger der Sendung in Großbritannien, den Niederlanden sowie den USA und Kanada. Seit Anfang 2002 wird die Sendung von Rudi Cerne moderiert.
Letzte Hoffnung "Aktenzeichen XY"
Seit der Erstausstrahlung hat sich am Prinzip von „Aktenzeichen XY… ungelöst“ nicht viel geändert. Die Sendung wird alle drei bis vier Wochen, mittwochs um 20.15 Uhr, ausgestrahlt, mit einer längeren Pause im Sommer. In der Regel werden drei bis sechs ungelöste Kriminalfälle in Form nachgestellter filmischer Rekonstruktionen gezeigt. Während auch Ermittler zu Wort kommen und die polizeilich ermittelten Fakten darlegen, werden auch Fälle behandelt, bei denen anhand von Personenfotos, Phantombildern oder dem Abbilden markanter Gegenstände nach Verbrechern oder der Identität unbekannter Toter gefahndet wird. Bis heute (Stand August 2024, 605. Folge) hat sich die Sendung mit 5071 Kriminalfällen beschäftigt, aufgeklärt wurden 1974 Fälle. Die Aufklärungsquote liegt damit bei rund 39%. Dazu erklärt der Sender: „Eine stolze Zahl, denn oft sind es die ‚hoffnungslosen‘ Fälle, die bei XY landen – Fälle, bei denen die Polizei alle herkömmlichen Ermittlungsmethoden bereits ausgeschöpft hat und nur noch auf die Mithilfe der Fernsehzuschauer bauen kann“.
In diesem Jahr haben Zuschauer noch einmal die Gelegenheit, sich das True-Crime-Urgestein anzusehen:
- Am 11. Dezember läuft die 609. Folge um 20.15 Uhr im ZDF.
Wiederholungen gibt es direkt zwei: Am selben Abend um 23 Uhr auf ZDF neo und noch mal wenige Stunden später um 3 Uhr morgens auf ZDF. In der Mediathek sind die Folgen außerdem noch sieben Tage nach der Erstausstrahlung abrufbar.
Kritik am Format
Während auch die Gründung der Opferschutzorganisation „Weisser Ring“ auf die Sendung zurückgeht, gibt es aber auch immer wieder Kritik an dem Format. So haben seit der Erstausstrahlung Öffentlichkeit und Medien der Sendung immer wieder vorgeworfen, mit ihren Beiträgen auf „Menschenjagd“ zu gehen und dadurch das Denunziantentum zu fördern, Minderheiten zu diskriminieren und Ängste bei den Menschen zu schüren.
Auch, dass Verbrechen zu Unterhaltungszwecken und der Befriedigung der Sensationslust instrumentalisiert werden, wird immer wieder kritisiert.
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