Das neue "The Voice of Germany"-Teammitglied

Neuling als "The Voice"-Coach! Tim Kamrad im Interview: "Natürlich ist der Druck da, als der neue Coach"

25.10.2024, 07.35 Uhr
von Annika Schmidt

Tim Kamrad ist der Neuling bei "The Voice of Germany". Der Musiker wird an der Seite von Yvonne Catterfeld, Samu Haber und Mark Forster erstmals auf dem Jurystuhl Platz nehmen und in der 14. Staffel nach neuen Talenten suchen. Im Interview mit prisma hat der 27-Jährige verrate, wie er im Kreis der "The Voice"-Coaches aufgenommen wurde, ob er sich eine Taktik zurechtgelegt hat und was aus ihm wohl geworden wäre, wenn er nicht so erfolgreich mit seiner Musik durchgestartet wäre. 

"The Voice of Germany" startet am Donnerstag, dem 26. September, um 20:15 Uhr auf ProSieben (und bei Joyn).

Du sitzt zum ersten Mal in den roten Stühlen. Wie fühlt sich das an, der Neue zu sein?

Kamrad: „Es ist ein megagutes Gefühl in dieses große Studio zu kommen und zu sehen, dass da ein roter Stuhl steht, auf dem dein Name steht. Das ist wirklich krass. Ich habe ‚The Voice‘ schon immer verfolgt und eigentlich jede Staffel geguckt. Vor allem die ersten Staffeln. Dabei hatte ich als Jugendlicher dann den Traum: ‚Ich will Musiker werden und mal auf so einem Stuhl sitzen!‘ Jetzt dabei sein zu können, ist eine Ehre und ich freue mich drauf – vor allem zusammen mit den anderen Coaches. Das sind alles Legenden!“

Wie haben dich denn die anderen Voice-Coaches in ihrem Kreis aufgenommen?

Kamrad: „Natürlich ist der Druck ein bisschen da als der neue Coach unter ‚alten Hasen‘. Aber Samu, Yvonne und Mark haben mich super aufgenommen und wir Coaches haben eine richtig gute Stimmung miteinander. Das ist cool! In der Show wurde ich aber auch nicht von ihnen verschont. Und das finde ich gut, weil es dazu gehört. Ich will ernst genommen werden als Coach und keinen Welpenschutz. Ich trete auf Augenhöhe mit ihnen in den Coach-Fight um die besten Talente. Und mal gewinnt man, mal verliert man.“ (lacht)

Wer ist denn deine größte Konkurrenz unter den anderen Coaches?

Kamrad: „Das hängt von den Talenten ab, wer die größte Konkurrenz unter den Coaches ist. Wenn man merkt, dass ein Talent schon einen klaren Plan hat, zu welchem Coach es möchte, versucht man, es mit guten Argumenten von sich zu überzeugen oder sagt zumindest laut: ‚Nein, nicht dahin! Bei mir im Team ist es viel besser!‘ (lacht). Im Coach-Fight haben die anderen Coaches natürlich mehr Erfahrung. Samu hat schon zwei Mal ‚The Voice of Germany‘ mit seinen Talenten gewonnen. Das gibt ihm so eine Glaubwürdigkeit, wenn er etwas sagt. Auch wenn das, was er sagt, manchmal schwer verständlich ist. Eigentlich ist Yvonne aber die härteste Konkurrenz, weil sie einfach am meisten über Musik und über Singen weiß und das auch extrem gut ausdrücken kann. Und dabei hat sie noch so eine liebevolle Art. Nach dem Motto: ‚Ich werde dir alles beibringen, was du brauchst. Und es ist nicht schlimm, wenn du es jetzt noch nicht kannst.‘ Das ist eine Stärke, die sie uns allen ein bisschen voraushat. Aber genau deshalb gibt es ja den Block-Knopf. Darüber habe ich mich sehr gefreut.“ (lacht)

Und was ist deine eigene Taktik? Hast du immer einen konkreten Plan im Kopf oder entscheidest du aus dem Bauch heraus?

Kamrad: „Ich habe tatsächlich versucht, mich sehr gut auf die Coach-Fights vorzubereiten und mir hypothetische Argumente überlegt. Dann habe ich aber gemerkt: Vorbereitung funktioniert nicht in den Blind Auditions. Jedes Talent ist anders, jede Staffel ist anders und in jeder Staffel sind auch die Coaches anders. Also habe ich einfach das gesagt, was ich gefühlt habe. Und das gemacht, worauf ich Bock hatte. Auf die Bühne rennen und einen Song performen, zum Beispiel. Oder auch nur das Talent anflehen, in mein Team zu kommen. Die Taktik ergibt sich aus dem Moment. (lacht) Ich habe versucht, empathisch zu verstehen, was jedes einzelne Talent braucht, um sich für ein Team zu entscheiden. Und das klappt mal gut und mal gar nicht. Aber das ist ja das Spannende und Schöne an ‚The Voice of Germany‘. Wir Coaches müssen uns in Zeug legen und man weiß nie, ob das Talent ins eigene Team kommt.“

Du hast in den letzten Jahren immer mehr Fans dazugewonnen. Was ist denn dein verrücktester Moment mit einem Fan?

Kamrad: „Also erstmal kann ich nur von positiv verrücktem bei mir berichten. Das ist toll! Und ich habe viele Fans, die schon Jahre dabei sind, auch als es noch nicht so gut bei mir lief. Das freut mich sehr. Ich finde es immer beeindruckend crazy, wenn Menschen zum Beispiel bei einer Tour mehrere Shows besuchen oder vielleicht sogar mitreisen. Dass einige die Anstrengung extra auf sich nehmen und das als Fan machen, finde ich grandios. Ich glaube aber, das Verrückteste ist, wenn Leute Textzeilen von mir tätowiert haben. In der ersten Reihe zeigte eine junge Frau mal auf ihren Arm und darauf stand einfach in meiner Handschrift ‚I believe‘. Es war tatsächlich so, dass ich beim Konzert im Jahr zuvor diese Worte für sie handschriftlich aufgeschrieben hatte. Und sie hat sich das dann tätowieren lassen. Das war schon krass. Man ist fürs Leben irgendwie connected.“

Du hast einen Abi-Schnitt von 1,0 und dann dein Studium für die Musik abgebrochen. Wo wärst du heute, wenn du mit der Musik nicht so erfolgreich geworden wärst?

Kamrad: „Ich würde Musik machen, nur nicht erfolgreich. (lacht) Bis 2022 habe ich es auch genauso gemacht. Ich habe nach der Schule gesagt, dass ich nicht jeden Tag etwas machen kann, worauf ich keinen Bock habe. Ich musste einfach Musik machen, es probieren. Irgendwann war ich an einem Punkt, wo ich nicht mehr weiterwusste, meine Miete nicht zahlen konnte und dachte, dass es vielleicht doch keine gute Entscheidung war. Doch durch die Hilfe meiner Eltern, Freunde und Freundinnen konnte ich weitermachen. Und dann hat es geklappt. Dennoch gibt es manchmal Momente, in denen man zweifelt. Und dann gibt es wieder die Momente, die es einem klar zeigen: Mal ist es ein besonderes Konzert, mal ist es ein Mensch, der zu dir kommt und sagt ‚Der Song bedeutet mir viel‘. Egal, ob der Song Millionen oder 100 Millionen Streams hat, es geht nur um das Gefühl, was man Leuten mit seiner Musik vermittelt und um den Spaß, den man selber daran hat.

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