Richard David Precht: Das Philosophieren als bezahlte Selbstverwirklichung

"Die Zeit" benannte ihn als "Popstar unter den Philosophen". In der Tat kommt Richard David Precht in der Öffentlichkeit gut an. Der Philosoph zu Besuch in der prisma-Redaktion.
Er schreibe Bücher, halte Vorträge und denke über das Leben nach, sagt Richard David Precht zu Beginn des Gesprächs mit prisma-Chefredakteur Stephan Braun. Die beiden haben eine neue Folge für den Promi-Podcast aufgenommen. Er sehe sich als Gesellschaftsscout, der Dinge einordne, sich positioniere und offen äußere. Dass er damit nicht immer die Meinung der Mehrheit treffe, daran habe er sich längst gewöhnt, sagt er.
In seinem neuen Buch beschreibt er den Wandel von der Erwerbsarbeit hin zur Sinnarbeit. "Freiheit für alle – Das Ende der Arbeit wie wir sie kannten" (Goldmann-Verlag) heißt das Buch und ist ein ordentlicher Wälzer, rund 500 Seiten stark. Im Mittelpunkt stehen "Fragen der Digitalisierung und der Veränderung der Arbeitswelt", so Precht. "Aufgrund des technologischen Fortschritts leben wir heute in einer Welt, in der die Menschen im Vergleich zu früher deutlich weniger arbeiten und mehr Geld bekommen. Jetzt steht uns bei der Arbeit wieder eine Revolution bevor, das Zeitalter der künstlichen Intelligenz. Wir werden nochmal weniger arbeiten und mehr verdienen."
Fluch oder Segen? "Leider ist unsere Gesellschaft auf diese Entwicklung sehr schlecht vorbereitet", sagt Precht. Das Philosophieren empfindet er übrigens nicht als Arbeit. "Ich tue ja das, was ich am liebsten mache. Das ist quasi bezahlte Selbstverwirklichung."
Welchen Job sich Richard David Precht außerhalb der Philosophie gut vorstellen kann, wie es klingt, wenn er selbst aus seinem Buch vorliest (was er eigentlich nicht gerne macht) und wie er auf die Überraschungsfrage von Kollegin Svenja Flaßpöhler antwortet: Das alles hören Sie in der neuen Folge des prisma-Podcast Jetzt kostenlos überall, wo es Podcasts gibt oder direkt hier im Webplayer:
Quelle: rps