Joachim Löw distanziert sich von Til Schweigers Stiftung

Vor zehn Jahren stellte Til Schweiger seine eigene Organisation zur Bekämpfung von sozialer Ungleichheit vor. Jetzt steht diese in heftiger Kritik, angeblich wegen mangelnder Transparenz. Ex-Bundestrainer Jogi Löw distanziert sich deutlich von ihr.
Die „Til Schweiger Foundation“ soll sich nach eigener Beschreibung für Toleranz, Weltoffenheit und Nächstenliebe einsetzen. Dabei will sie „die Chancen benachteiligter Kinder und Jugendlicher verbessern und ihnen Zugang zu Bildung und sozialer Integration ermöglichen“. Das ist der Website der Stiftung zu entnehmen. Der Schauspieler gründete seine Stiftung im September 2015 und stellte sie mit einigen prominenten Gästen in einer Berliner Kultbrauerei vor. Mit dabei waren Schauspielkollege Jan Josef Liefers, Ex-Bundestagspräsidentin Rita Süssmuth, Ex-Vizekanzler Sigmar Gabriel, und der ehemalige ARD-Unterhaltungschef Thomas Scheiber. Zusätzlich nannte Schweiger noch Ex-Bundestrainer Jogi Löw als weiteres Gründungsmitglied. Er war damals nicht bei der Veranstaltung dabei.
Mangelnde Transparenz
Zehn Jahre nach der Gründung geriet die Stiftung nun in die Kritik. Allein aus den letzten drei Jahren sind keine Veröffentlichungen von Geschäftsberichten verfügbar. Das Deutsche Zentralinstitut für soziale Fragen (DZI) dokumentiert und bewertet Stiftungen. Sie kritisieren die „Til Schweiger Foundation“ durch ihren Bericht, dass es einen hohen Überschuss an Geldern geben muss, dessen Verwendung aber nicht öffentlich dargelegt wurde. Es gibt also eine bestimmte Menge an Spendengeldern, wovon niemand weiß, was damit passiert. Das führt zu einer klaren Intransparenz. Fließen die Gelder eventuell in neue, private Projekte vom Schauspieler?
Jogi Löw kehrt der Stiftung den Rücken
Die Mitglieder zeigen sich betroffen und vor allem ahnungslos, was mit den Geldern passiert, geschweige denn welche Ziele die Stiftung wirklich verfolgt. In einem „Bunte“-Interview sprechen Jogi Löw und Thomas Schreiber. Ex-Bundestrainer Jogi Löw schockt mit seinen Aussagen. Er berichtet, dass er niemals Mitglied gewesen sein soll. Weder sei er bei der Gründung dabei gewesen, noch sei er dem Beirat oder dem Vorstand als Mitglied beigetreten. Er sei niemals in der Stiftung tätig gewesen und stünde nie und stehe auch jetzt in keinerlei Kontakt mit ihr. Ähnlich distanziert stellt sich auch Thomas Schreiber. Er erklärt, dass er auf Anfrage von Til Schweiger bei der Gründung und auch bei der Vorstellung der Stiftung dabei gewesen war. Allerdings habe er danach nie eine Einladung zu irgendeiner Veranstaltung erhalten. Generell hielten sich seine Tätigkeiten für die Stiftung deutlich in Grenzen.
Generell gibt es noch keine wirklichen Rückmeldungen auf die Vorwürfe von Schweiger selbst. Lediglich wird sein PR-Team vorgeschickt, die die Handlungen der Stiftung selbstverständlich als legitim und rechtlich darstellen. Die Stiftung selber ist auch telefonisch nicht zu erreichen. Ob das wohl mehr Transparenz zeigt?