Boris Becker kritisiert RTL-Film: "Vieles einfach nicht so passiert"
Der Film "Der Rebell – Von Leimen nach Wimbledon" zeigte den jungen Boris Becker und seinen Weg zum Weltstar. Nun hat sich die Tennis-Legende selbst zu Wort gemeldet.
Spiel, Satz und Sieg, Boris Becker: Diesen Satz hörte der einstige deutsche Tennisheld alleine im Finale des altehrwürdigen Turniers von Wimbledon dreimal. Auf die Anfänge von Beckers erfolgreicher Karriere warf jüngst der RTL-Film "Der Rebell – Von Leimen nach Wimbledon" ein Schlaglicht. Zufrieden ist der 54-Jährige mit der Darstellung seines Werdegangs aber nicht – ganz im Gegenteil. Im Eurosport-Podcast "Das Gelbe vom Ball" kritisierte Becker im Gespräch mit Matthias Stach: "Da ist vieles einfach nicht so passiert, wie es da gezeigt wurde. Das ist schade."
An fehlendem Kooperationswillen seinerseits habe es nicht gelegen, wie der sechsmalige Grand-Slam-Sieger klarstellte: "Ich habe mich oft mit den Herrschaften von RTL getroffen, und wir haben uns unterhalten, wie man das vielleicht gemeinsam gestalten kann." Auf seine Hilfe sei letztlich aber nicht gebaut worden, was Becker bedauerte: "Ich war ja derjenige, der das gelebt hat. Ich war nicht nur der Schauspieler, sondern wirklich der Tennisspieler."
Unter anderem habe die RTL-Produktion mit Bruno Alexander in der Hauptrolle sein Verhältnis zu seinen Förderern Günther Bosch und Ion Tiriac verzerrt dargestellt, monierte Boris Becker: "Ich habe großen Respekt vor Günther Bosch, und er war sicherlich auch sehr hilfreich, aber der starke Mann in meinem Team war eben Ion Tiriac."
Alles in allem seien die Umstände "ein bisschen nervig", beklagte der Tennisheld und stellte in den Raum: "Irgendwann komme ich mal mit meiner eigenen Doku, und dann sage ich mal wirklich, was passiert ist. Ob es dann einer hören will oder nicht, das lasse ich dann außen vor."
Hannu Salonens Sportler-Drama "Der Rebell – Von Leimen nach Wimbledon" begleitet den jungen Boris Becker (Bruno Alexander) auf den Weg an die Spitze. Der Film, der auf Fred Sellins Becker-Biographie "Ich bin ein Spieler" basiert, legt den Schwerpunkt jedoch nicht auf Tennis, sondern die enge Beziehung zu Trainer und Ziehvater Günther Bosch, der im Film von Samuel Finzi verkörpert wird. Was die Einschaltquoten betrifft, blieb der Film hinter den Erwartungen zurück. Nur 1,95 Millionen Fernsehzuschauer bedeuteten für RTL unterdurchschnittliche 6,9 Prozent Marktanteil.
Quelle: teleschau – der mediendienst GmbH