Nur über die Telekom abrufbar

"The Handmaid's Tale": Eine Serie, die man gesehen haben sollte

von Rupert Sommer
Jeffrey Nordling, Alexander Skarsgård, Nicole Kidman, Rees Witherspoon, Zoe Kravitz und Laura Dern durften sich über gleich mehrere Preise für die Serie "Big Little Lies" freuen.
BILDERGALERIE
Jeffrey Nordling, Alexander Skarsgård, Nicole Kidman, Rees Witherspoon, Zoe Kravitz und Laura Dern durften sich über gleich mehrere Preise für die Serie "Big Little Lies" freuen.  Fotoquelle: Kathy Hutchins / Shutterstock.com

Die gefeierte Serie "The Handmaid's Tale – Der Report der Magd" ist in Deutschland nur gegen Bezahlung zu sehen – allerdings weder bei Sky, Netflix und Amazon Prime. Lediglich EntertainTV-Kunden der Telekom dürfen sich freuen.

Stell dir vor, die derzeit international aufregendste TV-Serie kommt nach Deutschland – und viel zu wenige Zuschauer werden sie sehen können. Dieses trübe Schicksal scheint der neuen US-Hochglanzproduktion "The Handmaid's Tale – Der Report der Magd" zu drohen. Der Medienrummel ist enorm. Die Produktion wurde in den Vereinigten Staaten von dem vergleichsweise kleinen, aber immer stärker aufkommenden Streaming-TV-Anbieter Hulu in Auftrag gegeben und ist nun endlich in Deutschland zu sehen. Allerdings weder bei Sky noch bei den Mitbewerbern Netflix oder Amazon Prime. Die exklusiven deutschen Erstausstrahlungsrechte – seit 4. Oktober 2017 sind die zehn Folgen der bislang ersten und einzigen Staffel hierzulande im Abruf-Verfahren verfügbar – werden exklusiv über das Telekom-Pay-TV-Angebot EntertainTV gezeigt.

Dem packende Stoff, der auf dem bereits 1985 erschienenen düster-dystopischen Roman der kanadischen Schriftstellerin Margaret Atwood, unter anderem aktuelle Friedenspreisträgerin des Deutschen Buchhandels, basiert, hätte man die Weiterverbreitung bei einem besonders reichweitenstarken Anbieter im deutschsprachigen Raum gewünscht. Ob, wo und wann die Serie ihre Free-TV-Premiere im deutschen Fernsehen erfährt, ist derzeit noch vollkommen offen.

Frauen werden zu Sklavinnen

Angesiedelt ist die Handlung von "The Handmaid's Tale" in einer sehr nahen Zukunft, die von fürchterlichen gesellschaftlichen wie politischen Entwicklungen geprägt ist: Schauplatz ist der fiktive Staat Gilead, der sich nach einem verheerenden Bürgerkrieg und der Machtergreifung durch religiöse Fundamentalisten quasi über Nacht in einen drakonisch verwaltete Diktatur verwandelt hat.

Die totalitären Herrscher – eine reine Männerriege – entzieht den weiblichen Bewohnern von Gilead alle Rechte. Von einem Tag auf den anderen werden die Frauen gezwungen, ihre Arbeitsstätten aufzugeben. Außerdem verlieren sie allen persönlichen Besitz und werden damit zu Sklavinnen.

Weil gleichzeitig eine mysteriöse Welle von Krankheiten aufgrund apokalyptischer Umweltverschmutzung den Großteil der weiblichen Bevölkerung unfruchtbar gemacht hat, werden die wenigen noch gebärfähigen Frauen auf zynische Weise zu "Gebärmaschinen" degradiert. Als sogenannte "Mägde" müssen sie sich der neuen Herrscherschicht hingeben und den ihnen zugeordneten wohlhabenden Herren Nachwuchs ermöglichen.

In die ihre aufgezwungene Rolle will sich die junge, ehemals berufstätige Mutter Desfred (herausragend: Hollywood-Star Elisabeth Moss, bekannt geworden durch ihre Rolle in der Erfolgsserie "Mad Men") nicht fügen. Doch jedes Anzeichen von Auflehnung wird mit äußerster Brutalität geahndet.

Mut zur Radikalität

Obwohl die Serie sich recht eng an die bereits etwas betagte Buchvorlage hält, haben die Produzenten einige behutsame Veränderungen vorgenommen, die beklemmende Bezüge zu den aktuellen gesellschaftlichen Verwerfungen in den USA der Trump-Ära zulassen. Kein Wunder, dass "The Handmaid's Tale" einerseits heftig umstritten ist, andererseits sich aber die Kritiker mit ihrem Lob gegenseitig überboten. Einhellig wurden die hohe Qualität, die herausragenden darstellerischen Leistungen des Star-Ensembles – darunter auch Joseph Fiennes ("Shakespeare in Love") oder Alexis Bledel ("Gilmore Girls") – sowie der Mut zur Radikalität bejubelt.

Bei den diesjährigen Emmys erhielt "The Handmaid's Tale" nach der beeindruckenden Zahl von 13 Nominierungen acht der begehrten TV-Preise. Ausgezeichnet wurde unter anderem die Gesamtproduktion als "Bestes Drama" – erstmals ging der Preis für Hulu damit an einen Streaming-Anbieter in dieser Kategorie. Die Leistung der Hauptdarstellerin Elisabeth Moss wurde ebenfalls mit einem Emmy gewürdigt. Tatsächlich ist "The Handmaid's Tale" eine Serie, die man gesehen haben sollte und der man auch in Deutschland eine breite Zuschauerschaft wünschen würde.

Für EntertainTV ist das schon vielfach gelobte Format natürlich ein glänzendes Aushängeschild. EntertainTV, das Telekom-Kunden gegen Bezahlung den Zugang zu rund 100 HD-Sendern, 180 Sendern im herkömmlichen SD-Standard und auch zu rund 7000 Web-Radio-Stationen bietet, hat neben "The Handmaid's Tale" noch weitere Spitzenserien exklusiv im Angebot. Voraussetzung für den Empfang ist allerdings ein bestehendes EntertainTV-Abo.


Quelle: teleschau – der Mediendienst

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