Krimi im Ersten

Unrealistisch, aber spannend: Viel Lob für Franken-"Tatort"

von Eric Leimann

Aus Franken war der "Tatort"-Fan bislang Leises bis Tiefgründiges gewohnt. Fall fünf mit dem irreführenden Titel "Ein Tag wie jeder andere" versuchte sich nun am großformatigen Thrillerkino.

Ein perfider Superkiller im Rollstuhl wollte sich an jenen rächen, die sein bürgerliches Familienglück zerstörten. Warum nicht mal jede Stunde einen Schuldigen zu blutiger Rechenschaft ziehen? Der fünfte Franken-"Tatort" mit dem Titel "Ein Tag wie jeder andere" zerrte die Kommissare Voss (Fabian Hinrichs) und Ringelhahn (Dagmar Manzel) heraus aus dem klassischen Ermittler-Krimi und warf sie in einen atemlosen Thriller, der kaum Zeit zum Durchatmen ließ. Waren Thema und Ausführung zu groß für den "Tatort"?

Worum ging's?

In Bayreuth, das seine "Tatort"-Premiere erlebte, ging ein Killer um, der zu jeder vollen Stunde einen Menschen erschoss. Der Anwalt wurde allerdings von einem Rachetäter erpresst. Als die Kommissare Voss (Fabian Hinrichs) und Ringelhahn (Dagmar Manzel) das Tötungsmuster erkannt hatten, starteten sie einen furiosen Wettlauf gegen die Zeit. Nachdem der perfide Rachetäter im Rollstuhl (Stephan Grossmann) gefasst war, behielt er nach guter alter "Schweigen der Lämmer"-Tradition seine Gefährlichkeit. Nicht nur, weil er ein Kind in Gefangenschaft hielt, sondern auch, weil der Mann seinen späten "Hauptmord" mithilfe einer Komplizin ausführte. Eine perfekte Krimi-Kompostion oder hanebüchener Quatsch mit Oper – denn in Bayreuth durften natürlich die ortsansässigen Festspiele nicht im Drehbuch fehlen.


Quelle: teleschau – der Mediendienst

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