"Tatort: Borowski und das dunkle Netz" – spannender Ausflug ins Darknet
Die "Tatort"-Sommerpause hat begonnen, während der heißen Jahreszeit strahlt die ARD Wiederholungen aus. Den Anfang macht der Kieler Kommissar Tim Borowski, der sich in die Tiefen des Darknets wagt. Kein kühler Cyber-Thriller, sondern ein spannender, manchmal sogar charmant humorvoller Ausflug.
Es ist der Mensch, nicht das Internet. Wer ist gut, wer ist böse? Wer will Fortschritt? Und wer will, wie es im Film heißt, "nur neue Instrumente der Unterdrückung". "Borowski und das dunkle Netz" war 2017 ein Kieler "Tatort" überschrieben, was übersetzt bedeutet: Der Kommissar muss sich für seine Recherchen hinab begeben in die Komplexität des so genannten "Darknets", in dem Anonymität das Ziel ist und die Daten meist verschlüsselt übertragen und gespeichert werden.
Das klang nach einem anstrengenden Krimiausflug für Hobby-Informatiker. War es aber nicht. Regisseur David Wnendt fand einen informativen und zugleich auch stilistisch höchst unterhaltsamen Weg, seinen Krimi zu erzählen. Das Erste wiederholt jetzt den Film, den bei seiner Erstausstrahlung über neun Millionen Zuschauer sahen.
Der Täter ist früh zu sehen. Ein Unbekannter (Maximilian Brauer) mit Wolfsmaske dringt in ein Fitness-Center ein und tötet dort Jürgen Sternow, den Leiter der Spezialabteilung Cyber-Crime des Landeskriminalamtes Kiel. Kommissar Borowski (Axel Milberg) verfügt über geringe Kenntnisse in Sachen Cybercrime. Seine inzwischen ausgestiegene Kollegin Sarah Brandt (Sibel Kekilli) kann es hingegen in Sachen IT-Fähigkeiten mit Fachleuten aufnehmen. Sie versuchen, die wahren Hintermänner hinter dem Attentat ausfindig zu machen.
"Borowski und das dunkle Netz" entwickelt sich zu einer Mixtur aus klassischem Krimi und Cyber-Thriller, der aber auch die eher unbedarften Zuschauer nicht alleine lässt in dieser komplizierten Welt der digitalen Technik. Zumal am Ende dann doch alles hinausläuft auf einen ziemlich klassischen, aber absolut spannenden Showdown.
Der "Tatort" aus Kiel steht am Anfang der üblichen Krimi-Sommerpause im Ersten, in der bis in den August nur Wiederholungen gezeigt werden.
Quelle: teleschau – der Mediendienst