Moderatorin im Interview

Ruth Moschner: "Man muss lernen, auch die Schattenseiten bewusst wahrzunehmen"

von Elisa Eberle

In "Wer sieht das denn?!" müssen sich prominente Rateteams kleinste Details eines spektakulären Auftritts merken. Welche Auftritte die Zuschauer dabei erwarten und wie gut sie selbst diese Aufgabe meistern würde, das verrät die Showmoderatorin Ruth Moschner im Interview.

Sie ist die gute Laune in Person: Seit 20 Jahren unterhält Ruth Moschner als Moderatorin, Schauspielerin und Jurorin regelmäßig die Fernsehzuschauer verschiedener Formate. Mit "The Masked Singer" bei ProSieben zog die gebürtige Münchnerin zuletzt noch einmal in besonderem Maße das öffentilche Interesse auf sich. Mit der Quiz-Show "Wer sieht das denn?!" (ab Dienstag, 21. Juli, 20.15 Uhr, ProSieben) soll demnächst ein weiteres dazukommen. Als Moderatorin präsentiert die 44-Jährige dabei diverse spektakuläre Auftritte. Im Anschluss müssen zwei prominente Rateteams Fragen zu dem eben Gesehenen beantworten. Im Interview spricht Ruth Moschner über ihre persönliche Highlights während der Dreharbeiten. Außerdem plaudert sie über ihre Karriere, ihre Bücher und verrät, warum sie auch in Corona-Zeiten ihre gute Laune nicht verliert.

prisma: In der neuen Show "Wer sieht das denn?!" bekommen die Rateteams verschiedene spektakuläre Auftritte präsentiert. Was war Ihr persönliches Highlight?

Ruth Moschner: Da ich ja die Einzige im Studio war, die die Auftritte entspannt genießen konnte, kann ich mich kaum entscheiden. Ich mochte sehr das Duo Maintenant aus Frankreich, welches Körperbeherrschung als Kunstevent sinnlich inszeniert. Der Mentalist Timon Krause zeigt, wie modern und lässig Gedankenlesen sein kann. Eine Schattenwand entführt uns auf eine zauberhafte Reise, muss man gesehen haben! Donald Duck macht mit Helene Fischer Schluss, und ein Trampolin bekommt einen großen Auftritt.

prisma: Für die Rateteams geht es darum, gut aufzupassen und sich die kleinsten Details zu merken. Wie gut können Sie sich Details merken?

Moschner: Ich wäre wahrscheinlich sehr schlecht, da ich mir besser Stimmungen und Geschichten merken kann. Aber das Gute ist: Man braucht kein Allgemeinwissen, die Fragen gehen immer nur um das gerade Gesehene. Jeder kann mitmachen und sein Gedächtnis trainieren.

prisma: Sind Sie selbst eine gute Beobachterin? Und hat Ihre Teilnahme an "The Masked Singer" etwas an Ihrer Fähigkeit, kleinste Details zu sehen, verändert?

Moschner: Die Art zu raten unterscheidet sich durchaus, da man bei "Masked Singer" ja Kleinigkeiten sofort in den Zusammenhang bringen muss, um den Promis auf die Spur zu kommen. Aber "Wer sieht das denn?!" zeigt schöne neue Seiten unserer Promis und die kann man getrost in seine persönliche Indizienliste abspeichern.

prisma: In den vergangenen Jahren ist Ihre anhaltende gute Laune zu einer Art Markenzeichen für Sie geworden. Haben Sie eine Empfehlung, wie man sich diesen unerschütterlichen Optimismus auch in so schweren Zeiten wie den derzeitigen bewahren kann?

Moschner: Wichtig ist, dass man lernt, auch die Schattenseiten bewusst wahrzunehmen. Erfahrungsgemäß kommt Verdrängtes doch sonst mit viel größerer Wucht zurück. Wenn ich mich in einer scheinbar ausweglosen Situation befinde, hilft es auch, ein paar Schritte zurückzutreten und die Perspektive zu wechseln.

prisma: In der vergangenen Staffel von "The Masked Singer" haben sich Zuschauer auf Twitter über Ihre angeblich zu gute Laune und Ihre Überdrehtheit aufgeregt. Was macht dieser bisweilen doch sehr derbe Umgang in den sozialen Medien mit Ihnen persönlich?

Moschner: Das ist ein gutes Beispiel, dass man das Wesentliche vom Unwesentlichen trennen muss. Wenn mir Freunde einen Rat geben, finde ich das sehr wertvoll, und ich arbeite gerne mit Coaches, die mir helfen, in meinem Job wirklich optimal arbeiten zu können. Aber jemand, der auf Twitter kritisiert, dass ich ein gefühlvoller, aus vollem Herzen lachender Mensch bin, da liegt das Problem wohl eher beim Absender.

prisma: Waren derartige Kommentare, neben den Corona-Verschwörungstheorien, ebenfalls ein Grund für Ihre Social Media-Pause vor knapp zwei Monaten?

Moschner: Nein.

prisma: Ihre bisherige TV-Karriere ist sehr bunt: Sie moderierten "Big Brother" ebenso wie "Die Ärzte – der Medizintalk im ZDF", aktuell sind Sie wiederum Teil der täglichen Comedy-Show "Genial daneben-Das Quiz". Gibt es neben alledem noch ein spezielles Wunschformat, in dem sie gerne einmal mitwirken würden?

Moschner: Na, klaro! Da gibt es noch sehr viel. Alles, was Menschen Freude bereitet und sie vom Alltag mal etwas abschalten lässt, nehme ich gerne als berufliche Herausforderung an.

prisma: Was sind Sie eigentlich von Beruf? Moderatorin? Entertainerin? Oder etwas ganz anderes?

Moschner: Moderatorin und Autorin, aber ich mag auch Gastgeberin, denn ich lege großen Wert darauf, dass sich die Gäste in den Shows wohl und sicher fühlen. Wir sitzen ja alle in einem Boot und das soll fluffig übers Meer schippern und nicht kläglich untergehen.

prisma: Neben Ihrer Karriere als Moderatorin haben Sie in den vergangenen Jahren einige Bücher veröffentlicht, darunter zwei Backbücher. Wie sind Sie dazu gekommen?

Moschner: Ich arbeite schon lange als Autorin, Kolumnistin. Das Schreiben liebe ich sehr. Insgesamt sind es bisher sechs Bücher. Das letzte heißt "Total Detox – Was Sie schon immer mal loswerden wollten".

prisma: Im Jahr 2011 haben Sie ein Buch mit dem Titel "Die Schoko-Diät" geschrieben. Können Sie kurz erklären, wie man mit Schokolade abnehmen kann?

Moschner: Kurz ist da leider nicht möglich. Aber mit dunkler Schokolade kann man tatsächlich seine Ernährung umstellen und dadurch einen gesünderen Lebensstil leben. Sinnvoll als Einstieg für eine Umstellung ist aber tatsächlich viel mehr das Detoxen! Sowohl körperlich als auch mental.


Quelle: teleschau – der mediendienst GmbH

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