"Hubert und Staller"

So geht es nach von Lüttichaus Ausstieg weiter

Viel von Substanz ist nicht übrig geblieben von der einstigen ARD-Programmoffensive "Heiter bis tödlich". Kistenweise regional gefärbte Vorabendkrimis fanden in der gefürchteten "Todeszone" im Ersten ein unrühmliches Ende. Nur einem Revier verging das Lachen nicht: Die Wolfratshauser Chaos-Cops "Hubert und Staller" wurden zu unverzichtbaren Marken, sogar die Schmunzelkrimi-Dachmarke überlebten sie spielend. Umso überraschender die Nachricht, als ein Teil des kongenialen Schutzmannsduos seinen Rückzug ankündigte: Helmfried von Lüttichau mag nicht mehr den tapsigen Streifenpolizisten Johannes Staller spielen. Schwer vorstellbar, wie die Serie da weitergeführt werden soll. MDR-Fictionchefin Jana Brandt sorgte nun in einem Interview für mehr Klarheit.

"Natürlich geht es weiter", bekräftigte die für die Serie mitverantwortliche Redakteurin im Gespräch mit dem Branchendienst "Blickpunkt:Film". Inzwischen ist auch klar, unter welchem Titel – er spricht für das besondere Humorverständnis der Macher: In "Hubert ohne Staller" ermittelt Christian Tramitz als Franz Hubert "künftig mit seinem von Michael Brandner gespielten Chef", so Jana Brandt. "In einem 90-Minüter, der im Weihnachtsprogramm läuft, werden wir erklären, wie es dazu kommt und die Basis für die nächste Staffel legen. Wir sind schon dabei, die ersten acht Folgen zu produzieren."

"Hubert und Staller" lief seit 2011 unter großem Zuspruch im Ersten. Woche für Woche finden die beiden Beamten neue Leichen an den absurdesten Tatorten und bringen im an und für sich sehr idyllischen Fünfseenland die Übeltäter im Akkord hinter Gitter. Vor wenigen Wochen haben die oberbayerischen Chaos-Cops mit der unschlagbaren Fangquote die siebte Staffel hinter sich gebracht – diesmal auch mit einem Einschaltquotenrekord. Die 16 neuen Folgen, die seit Oktober immer mittwochs, 18.50 Uhr, ausgestrahlt wurden, stellten mit durchschnittlich 2,63 Millionen Zuschauern und einem Marktanteil von 10,1 Prozent alle bisherigen Durchläufe in den Schatten. Die Episode "Überfall postum" erreichte am 24. Januar mit 3,07 Millionen Zuschauern (11,7 Prozent Marktanteil) die höchste je für "Hubert und Staller" gemessene Sehbeteiligung.

Helmfried von Lüttichau, der mit Co-Star Christian Tramitz schon seit Schulzeiten befreundet ist, zog dennoch einen Schlussstrich. Der "Süddeutschen Zeitung" verriet er im November 2017: "Ich bin im letzten Jahr 60 geworden, und ich möchte in meinem Leben noch einmal etwas anderes machen – so eine Serie ist ja schon eine Form von Käfighaltung. Ich habe lange überlegt, weil ich 'Hubert und Staller' sieben Jahre mit viel Leidenschaft und Liebe gemacht habe, aber ich glaube, es ist die richtige Entscheidung für mich." Am letzten Drehtag, so von Lüttichau, habe er "furchtbar geheult".


Quelle: teleschau – der Mediendienst

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