Hubert kann auch ohne Staller
Wer hätte das gedacht? Trotz des Wegfalls von Helmfried von Lüttichau zeigen die Chaos-Cops aus Wolfratshausen überhaupt keine Ermüdungserscheinungen.
Die Sorgenfalten waren groß bei den "Hubert und Staller"-Fans, als angekündigt wurde, dass Helmfried von Lüttichau die beliebte Reihe nach 116 Folgen verlässt. Mit dem Weihnachtsspecial "Eine schöne Bescherung" wurde er dann auch emotional verabschiedet. Schon in dieser 90-minütigen Sonderfolge wurde schnell klar: Es geht für Hubsi auch ohne Hansi weiter. Und zwar sehr gut. Nur eben anders. Die achte Staffel schickt sich nun unter neuem Namen an, die traditionsreiche Serie gebührend fortzusetzen. "Hubert ohne Staller" startet auf dem gewohnten Sendeplatz (mittwochs, 18.50 Uhr) mit 16 neuen Folgen im Ersten.
Staller, der ewige Tollpatsch, fehlt – keine Frage. Doch den Machern rund um die beiden Headwriter Philip Kaetner und Oliver Mielke ist eine geniale Idee eingefallen, wie man die Sendung trotz seines Wegfalls noch lange nicht begraben muss. In der Weihnachtsepisode wurden bereits sämtliche Grundsteine gelegt: Chef Reimund Girwidz (Michael Brandner) hatte dort erfolgreich undercover ermittelt. Doch im Zuge seiner Maskerade nahm er Alkohol in rauen Mengen zu sich – aufs Autofahren hätte er besser verzichtet! Jetzt ist der Führerschein weg und auch sein Posten neu vergeben. Girwidz wurde degradiert und darf nun mit Hubert (Christian Tramitz) das neue Chaos-Duo bilden.
Doch es kommt noch härter für die Männer der Wolfratshausener Polizeidienststelle. Als neue Revierleitung wird ihnen mit der resoluten Sabine Kaiser (Katharina Müller-Elmau) eine Frau vor die Nase gesetzt. Die bringt sogleich eine junge Kollegin mit: Jeanne Goursaud spielt Rebecca Jungblut und kompensiert dadurch das Serien-Aus von Klara Deutschmann. Deren Charakter Lena Winter verlässt die Truppe, um zu ihrem Verlobten nach Hamburg zu ziehen. Über die Herrenriege sagt sie ihrer Nachfolgerin: "Sind schon alle ganz okay. Man braucht nur 'ne Gebrauchsanweisung für jeden." Wie recht sie damit hat!
Der Verlust von Staller und Lena schmerzt, doch ihr Weggang wird durch die zwei neuen Powerfrauen wett gemacht. Außerdem ist Paul Sedlmeir als Riedl nach wie vor an Bord und die Idee, den verpeilten Egozentriker Girwidz zum Griesgram Hubert ins Auto zu setzen, grenzt schon fast an einen Geniestreich. Gleich in Folge eins, in der die beiden einen tödlichen Unfall beim illegalen Schnapsbrennen untersuchen müssen, kann für alle skeptischen Fans Entwarnung gegeben werden: Das neue Konzept geht voll auf. Denn die skurrilen Situationen und die brillant-absurden Dialoge bleiben auch in "Hubert ohne Staller" bestehen: "Jeder zweite Mord in Deutschland bleibt unentdeckt." "Ja, wo haben Sie denn dann die Zahl her, wenn die Morde unentdeckt bleiben?" "Wir haben da so unsere Quellen!" Großartig!
Quelle: teleschau – der Mediendienst