"kultureller Missbrauch"

Gegenwind für Heidi Klum: Petition gegen Show "Queen of Drags"

von teleschau

Kaum war die Information an der Öffentlichkeit, hagelte es Kritik: Heidi Klum wird Teil der kommenden ProSieben-Show "Queen of Drags", hieß es im Rahmen der "Screenforce Days". Gemeinsam mit Drag-Star Conchita Wurst und Bill Kaulitz soll die GNZM-Chefin das Wettbewerbsformat präsentieren – ganz nach dem Vorbild des US-Formats "RuPauls Drag Race".

Die LGBTQ-Community zeigte sich von der Wahl jedoch so gar nicht begeistert. Sogar eine Online-Petition wurde inzwischen ins Leben gerufen, gestartet von den Szenegrößen Ryan Stecken und Margot Schlönzke, die auch politisch aktiv sind.

Das Format als solches wird jedoch gar nicht kritisiert. Nur die Moderation durch Heidi Klum stößt der queeren Szene auf: "Wir sehen es als problematisch an, dass eine heteronormative weiße Frau, die bisher keinerlei nennenswerte sichtbare Verbindung zur Drag-Community hatte und bisher auch nicht das Leben einer Drag gelebt hat, nun der deutschen Version der wahrscheinlich erfolgreichsten queeren Sendereihe vorsitzen soll und damit Geld verdienen wird", heißt es in dem Aufruf. Die Wahl Klums gehe, so heißt es, "unserer Ansicht nach über eine kulturelle Aneignung hinaus, wir sehen dies als kulturellen Missbrauch!"

Die LGBTQ-Szene befürchtet den "Ausverkauf der Drag-Community an ein heteronormatives Publikum zu dessen bloßer Belustigung". Anstatt Aufklärung und Information stünde "das Keifen, das persönliche Drama, die bloße Zurschaustellung übelster und erwarteter Klischees" im Mittelpunkt. Klum selbst äußerte sich zu der Kritik noch nicht, in der Ankündigung heißt es jedoch, sie "liebe und bewundere die Drag-Kunst seit Jahren". Sie freue sich, "dieser Kunst und ihren eindrucksvollen Protagonisten in einer neuen ProSieben-Show zum ersten Mal im deutschen Fernsehen eine Bühne zu geben".


Quelle: teleschau – der Mediendienst

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