"Der große Garten": Wenn Dorfbewohner auf idealistische Neuankömmlinge treffen
Raus aus dem Moloch der Stadt, zurück zu den Wurzeln: Die augenzwinkernd ironische ARTE-Doku erzählt von einer Gruppe Berliner, die unbedingt aufs Land ziehen und dort leben wollen.
Auf unbekanntem Terrain: Die höchst unterhaltsame, knapp einstündige ARTE-Dokumentation "Der große Garten" erzählt vom Traum einer Gruppe junger Berliner, auf dem flachen Land, im Brandenburgischen, noch einmal ein ganz neues Leben anzufangen. Pflügen, säen, pflanzen, ernten, Tiere aufziehen – und dann eben auch eines Tages schlachten: Es sind zupackende Tätigkeiten, die auf dem Land gefordert sind. Und schnell wird klar: Die Sehnsucht nach Ruhe und einer selbstbestimmten Existenz prallt immer wieder auf die harte Realität.
Dabei sind es nicht nur die ungewohnten Herausforderungen auf der vom Kollektiv gekauften Gärtnerei und der Umgang mit den dazugekauften Hühnern, Schweinen und Schafen. Wer aufs Land zieht, vermisst oft schon bald die Logistik und die Leichtigkeit der Großstadt. Und vor Ort muss man nicht nur mit den Dorfbewohnern zurechtkommen, die über die Träumereien der idealistischen Neuankömmlinge gerne mal den Kopf schütteln. Ein Umzug aufs Land bringt auch oft mit sich, dass man sich mit sich noch mehr selbst auseinandersetzt. Eine manchmal schmerzhafte Erfahrungen. Juli Zeh hat es 2016 in ihrem später vom ZDF verfilmten Roman "Unterleuten" sehr gut eingefangen.
Filmemacherin Lola Randl hatte die Erfahrung einst selbst gemacht: Sie zog von Berlin in die Uckermark, weiß also bestens, wovon sie augenzwinkernd-selbstironisch berichtet.
Quelle: teleschau – der mediendienst GmbH