24.06.2024 Arzt-Kolumne

Falten weg, aber nur von einem Experten

Von Dr. Katrin Lossagk
Dr. Katrin Lossagk ist Ärztliche Leiterin bei 
LIPOCURA in der Münchner Klinik mednord 
und der Kölner Beethoven-Klinik. Sie absolvierte eine allgemeinchirurgische Ausbildung mit dem Schwerpunkt Gefäßchirurgie 
und eine Ausbildung zur plastischen und ästhetischen Chirurgin.
Dr. Katrin Lossagk ist Ärztliche Leiterin bei LIPOCURA in der Münchner Klinik mednord und der Kölner Beethoven-Klinik. Sie absolvierte eine allgemeinchirurgische Ausbildung mit dem Schwerpunkt Gefäßchirurgie und eine Ausbildung zur plastischen und ästhetischen Chirurgin. Fotoquelle:  Lipocura

Dr. Katrin Lossagk gibt in der Arzt-Kolumne Informationen und Ratschläge zum Thema Falten.

„Meine Falten lassen mich müde wirken. Ich werde öfter darauf angesprochen, ob ich erschöpft bin. Ich würde gern frischer aussehen“, berichtete mir kürzlich eine 58-jährige Patientin und fragte mich, welche Methoden der Faltenunterspritzung ich ihr empfehlen könnte. „Im Wesentlichen gibt es drei verschiedene Arten von Falten: dynamische, statische und aktinische. Diese bedürfen jeweils einer individuellen, alters- und typgerechten Methode der Behandlung“, erläuterte ich der Patientin. Wie sie mir berichtete, störten sie primär die feinen knittrigen und deutlich sichtbaren Fältchen an Augen und Wangen. „Im Grunde genommen sind diese nichts anderes als Folge eines sogenannten transepidermalen Wasserverlustes“, erklärte ich ihr. Denn mit zunehmendem Alter verliert die Haut an Geschmeidigkeit und Elastizität und die Trockenheitsfältchen kommen zum Vorschein. 

Infrage käme bei der Patientin beispielsweise eine Unterspritzung mit Hyaluronsäure. Denn dieser eigentlich körpereigene Stoff bindet Wasser und füllt die Falten dadurch von innen auf. Die Folge ist eine sichtbare Glättung und ein frischeres Aussehen. Je nach Produkt, ob sogenannte Skinbooster oder Filler, hält die Anwendung länger an oder muss in kurzen Abständen wiederholt werden. Neben kleinen blauen Flecken und möglichen Unverträglichkeitsreaktionen ist die Behandlung unbedenklich, wenn sie durch einen kompetenten Mediziner durchgeführt wird.

Neben Hyaluronsäure zählt auch Botox zu den klassischen Wirkstoffen bei Faltenunterspritungen. Vorzugsweise eingesetzt bei dynamischen Falten wie Zornesfalten, Krähenfüßen und Stirnfalten, hält die Behandlung rund drei bis sechs Monate an. Injiziert in die Muskeln, entspannt Botolinum toxin mimische Falten, und die Haut glättet sich innerhalb weniger Tage. Das Gesicht wirkt dadurch frischer und jünger. Mögliche Nebenwirkungen können kleine Blutergüsse oder – bei einer Hühnereiweißallergie – auch allergische Reaktionen sein. 

In den vergangenen Jahren haben sich viele Methoden der Faltenbehandlung etabliert. Immer mehr Menschen nutzen die minimalinvasiven ästhetischen Eingriffe, um dem Alterungsprozess entgegenzusteuern und ihre Gesichtszüge zu verjüngen. Doch wer für seine Haut das Beste möchte, der sollte sich auf Knowhow und Erfahrung eines Experten oder einer Expertin verlassen. Dies sind in erster Linie Mediziner wie insbesondere Fachärzte für Plastische und Ästhetische Chirurgie oder Dermatologen. Aufgrund ihrer langen und speziellen Ausbildung kennen sie sich bestens mit dem Thema Haut und Faltenunterspritzung aus und unterschätzen auch nicht dessen Komplexität. Denn Falte ist längst nicht gleich Falte.

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