Cool, tough und sexy - der erste Eindruck, den Ann-Kathrin Kramer vermittelt. Und bildhübsch ist sie auch noch. Doch der melancholische Ausdruck in ihren tiefblauen Augen verrät Sensibilität und seelischen Tiefgang. So bescheinigten der Schauspielerin Fernseh-Produzenten denn auch einen "Liv-Ullmann-Touch" und besetzten sie überwiegend als Spezialistin für gebrochene Charaktere oder wegen der ehemals langen blonden Haare als "Püppchen".
Ann-Kathrin Kramer konnte sich in den letzten Jahren als TV-Schauspielerin profilieren. Schon in Kai Wessels Komödie "Kidnapping Mom & Dad" (1997) demonstrierte sie nachhaltig ihre schauspielerische Bandbreite zwischen verletzlicher Charakterdarstellung und exaktem Pointen-Timing. Ihre Ausbildung erhielt sie an der Schauspielschule Gmelin in München, für Gesang wurde sie von Anneliese Hofmann de Boer geschult. Darauf aufbauend nahm sie bei John Costopoulos Schauspielunterrricht nach der Lee-Strasberg-Methode.
Besondere Aufmerksamkeit erregte Ann-Kathrin Kramer in Dagmar Hirtz' ungewöhnlicher Liebesgeschichte "Die Konkurrentin" (1997), in der sie eine dynamische Newcomerin spielte, die sich ausgerechnet in ihre Chefin verliebt. 1998 spielte sie in Marc Rothemunds kaum unterhaltsamer Kinokomödie "Das merkwürdige Verhalten geschlechtsreifer Großstädter zur Paarungszeit", deren Witz insgesamt genauso gequält wirkte wie der Titel. An den Schauspielern lag es allerdings nicht, dass der Film nicht funktionierte.
Wie ihr "Paarungsverhalten"-Kollege Oliver Korittke hat sie zuvor schon mit Marc Rothemunds Vater Sigi zusammengearbeitet, in "Liebe ist Privatsache" (1993) und in der Episode "Wer Gewalt sät..." aus der Krimi-Serie "Alles außer Mord". Für diese Serie spielte sie auch in der Folge "Alles außer Mord - Todkäppchen". Seit 1992 hat Ann-Kathrin Kramer in über 20 TV-Produktionen gespielt, darunter unter anderem: "The Wanderer", "Soko 5113" (beide 1992), ein Auftritt in der Krimi-Serie "Der König" (1993), als Schwester Anna in der Arztserie "Hallo, Onkel Doc!" (1994), mehrere Episoden der Krimi-Reihe "Heiß und kalt" (1995), "Rosamunde Pilcher - Irrwege des Herzens", "Faust - Villa Palermo" (beide 1996) sowie "10 Stunden Angst - Die Friedensmission" (1996, Regie: Jörg Grünler).
1998 stand sie unter anderem für Sharon von Wietersheims TV-Film "Supersingle", für Christian von Castelbergs "Die Mörderin (mit Suzanne von Borsody, für Josef Rödls "Hurenmord - Ein Priester schweigt", für Frank Beyers "Abgehauen" (mit Peter Lohmeyer), für Konrad Sabrautzkys "Gefährliche Hochzeit" und für eine Folge der Krimi-Reihe "Ein starkes Team - Die Natter" vor der Kamera.
Außerdem war sie in "Alarm auf Station 2" (1993), "Zwei Brüder - Die lange Nacht", "Rivalen am Abgrund" (1995), sowie in dem Kriminalfilm "Auf schmalem Grat" (1999) von Erwin Keusch zu sehen. Danach folgten TV-Rollen in "Callboys - Jede Liebe hat ihren Preis", "Die Todesgrippe von Köln" (beide 1999), "Allein unter Männern", "Familie und andere Glücksfälle", "Der Tanz mit dem Teufel - Die Entführung des Richard Oetker" (alle 2000), "Das Baby-Komplott", "Therapie und Praxis" und "Messerscharf - Tödliche Wege der Liebe" (alle 2001). Und von 2001 bis 2006 spielte Ann-Kathrin Kramer elf Epsioden lang an der Seite von Charlotte Schwab die Ermittlerin Lizzy Krüger in der Krimiserie "Das Duo".
Weitere Filme mit Ann-Kathrin Kramer: "Das Duo - Tod am Strand", "Das Duo - Im falschen Leben", "Das Duo - Totes Erbe" (alle 2002), "Der Auftrag - Mordfall in der Heimat", "Das Duo - Stiller Tod" (beide 2003), "Mörderische Suche", "Das Duo - Blutiges Geld", "Das Duo - Herzflimmern", "Ein Zwilling ist nicht genug" (alle 2004), "Mutter aus heiterem Himmel", "Die Nonne und der Kommissar", "Das Duo - Unter Strom" (alle 2005), "Das Duo - Auszeit", "Die Pirateninsel - Familie über Bord", "Heiratsschwindlerin mit Liebeskummer", "Geküsst wird vor Gericht" (alle 2006), "Tatort - Strahlende Zukunft", "Die Weihnachtswette" (beide 2007), "Im Meer der Lügen" (2008), "30 Tage Angst", "Mein Nachbar, sein Dackel & ich", "Die Nonne und der Kommissar - Todesengel", "Commissario Laurenti - Totentanz", "Polizeiruf 110 - Tod im Atelier" (alle 2009), "Ungesühnt", "Homies" (beide 2010), "Die letzte Spur - Alexandra, 17 Jahre", "Der Wettbewerb" (beide 2011), "Der Rekordbeobachter", "Die Nonne und der Kommissar - Verflucht", "Kleine Morde", "Mit geradem Rücken" (alle 2012), "Ein Sommer in Amalfi", "Alles für meine Tochter" (beide 2013).