Wir schreiben das Jahr 1980. Der 20-jährige Frank Lehmann (Frederick Lau, Foto) wohnt noch bei seinen Eltern in Neue Vähr Süd, ein gesichtsloses wie spießbürgerliches Neubauviertel in Bremen mit direktem Anschluss an die Autobahn. Franks geregeltes Leben kommt von einem Tag auf den anderen durcheinander, als er den Einberufungsbescheid zur Bundeswehr erhät. Er hatte ganz einfach vergessen, den den Kriegsdienst zu verweigern. Als er nach der ersten Woche beim Bund wieder nach Hause kommt, hat sich bereits der Vater in seinem Zimmer ausgebreitet. Also zieht Frank kurzerhand in die chaotische WG seines Freundes Martin. Eine Entscheidung mit Folgen. Denn von nun an pendelt Frank zwischen der Bundeswehrwelt mit ihren starren Regeln, mit ihrem bedingungslosen Gehorsam und stramm stehen und dem Chaos-Kosmos seiner linken Freunde, die die proletarische Weltrevolution predigen ...
Regisseur Hermine Huntgeburth verfilmte mit dieser witzigen Komödie den gleichnamigen Roman von Sven Regener, der hier die Figur seines Bestsellers "Herr Lehmann" aufgriff, den Leander Haußmann bereits 2003 mit Christian Ulmen in seiner Herr Lehmann gekonnt in Szene gesetzt hatte. Mit Frederick Lau hervorragend besetzt, erzählt Huntgeburth nun quasi die Vorgeschichte zu Haußmanns Film, die sie als prächtig angelegtes Zeitbild des Jahres 1980 anlegte. Das pfiffige Drehbuch lieferte Autor und Regisseur Christian Zübert ("Lammbock", "Echte Männer?", "Hardcover").
Foto: WDR/Thomas Kost