Gesche Gottfried (Suzan Anbeh) im Verhör mit Cato Böhmer (Elisa Thiemann).

Effigie – Das Gift und die Stadt

KINOSTART: 20.01.2022 • Historienfilm • Germany, United States of America (2020) • 85 MINUTEN
Lesermeinung
prisma-Redaktion
Originaltitel
Effigie - Das Gift und die Stadt
Produktionsdatum
2020
Produktionsland
Germany, United States of America
Budget
485.000 USD
Laufzeit
85 Minuten
Deutschlands erste Serienmörderin
Von Antje Rehse

Gesche Gottfried ging als erste verbürgte Serienmörderin in die deutsche Kriminalgeschichte ein. 15 Menschen hatte Gottfried auf dem Gewissen, als sie 1828 verhaftet wurde. Was sie zu ihren Taten trieb, wird wohl nie zu klären sein. Auch in Udo Flohrs Regiedebüt "Effigie – Das Gift und die Stadt" bleiben die Motive der Frau vage.

Bremen im Jahr 1828: Die junge Cato Böhmer (Elisa Thiemann) tritt ihre neue Stelle als Aushilfsprotokollantin für Untersuchungsrichter Senator Droste (Gottfried Gottschalch) an. Ihr großer Traum ist es, Juristin zu werden – obwohl sie weiß, dass Frauen in Deutschland nicht studieren dürfen. Obwohl er das "Fräulein" zunächst belächelt, wird sie zur wichtigsten Stütze des Senators, als sich in der Bremer Pelzerstraße verdächtige Todesfälle häufen. Giftspuren an Lebensmitteln alarmieren das Kriminalgericht.

Schnell zeigt sich, dass die attraktive Gesche Gottfried (Suzan Anbeh), Witwe und als "Engel von Bremen" bekannt, keineswegs selbst in Gefahr ist, wie sie behauptet. Vielmehr gilt die scheinbare Wohltäterin in dem mysteriösen Fall schon bald als Hauptverdächtige, die womöglich ihre eigenen Kinder, Ehemänner, Familienmitglieder, Freunde und Nachbarn mit "Mäusebutter" (ein Gemisch aus Schmalz und Arsen) ermordet hat.

"Ich kann mit Lust Böses tun"

Warum Gesche Gottfried tötet, weiß sie womöglich selbst nicht genau. War sie psychisch krank, kaltblütig und berechnend oder ein Opfer der gesellschaftlichen Umstände, das sich auf eine – zugegebenermaßen unfassbar drastische – Weise wehrte? Ihr erstes Opfer war ihr erster Mann, ein Sattlermeister, der sie durchweg so brutal behandelte, als wäre sie seine Leibeigene.

Eines scheint klar: Das Morden bereitet ihr offenbar großes Vergnügen. "Andere schaudern vor dem Bösen. Ich kann mit Lust Böses tun, gewissermaßen mit Wohlgefallen", gesteht sie gegenüber der jungen Aushilfsprotokollantin, die sie schließlich überführt. Regisseur Udo Flohr sieht sie als "eine Art weibliche Version von Hannibal Lecter". Mit "Das Schweigen der Lämmer" hat sein Historienthriller bis auf die Serienmorde indes nichts zu tun. Der unbekümmerte Grundton der Erzählung bildet einen (bewussten?) Kontrast zu den schaurigen Taten. Zu keiner Zeit wirkt Gottfried auch nur annähernd so bedrohlich wie der von Anthony Hopkins gespielte mordende Psychiater. Selbst der Mord an einem Kind passiert im Film fast schon beiläufig.

Als Historienkrimi mit feministischem Anstrich – die Rolle der cleveren Cato Böhmer ist frei erfunden – bietet der Film aber durchaus gute Unterhaltung mit ansprechender musikalischer Untermalung von Nic Raine mit den Prager Philharmonikern.

Darsteller

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