Menschen, die sich an süßen Katzenbilder erfreuen? Ein kurioser Hype des Internetzeitalters, klar – es gab sogar schon wissenschaftliche Studien zur Wirkung von sogenanntem "Cat Content". Aber ganz neu ist das Phänomen nicht. In der zweiten Hälfte des 19. Jahrhunderts erlebten Katzenbilder schon einmal einen kleinen Boom, insbesondere in Großbritannien, und ein Maler wurde auf dem Gebiet sogar zu einer echten Koryphäe: Louis Wain. Regisseur und Drehbuchautor Will Sharpe hat ihm nun einen eigenen Film gewidmet, "Die wundersame Welt des Louis Wain".
Die Katze, einfach nur irgendein Tier? Nein, Louis Wain (Benedict Cumberbatch) hat in den flauschigen Vierbeinern schon immer mehr gesehen. Albernheit, Angst, Mut: Nach einer mäßig erfolgreichen Karriere als Illustrator spezialisiert sich Wain auf Gemälde von Katzen, die er mit allen möglichen menschenähnlichen Zügen versieht. Und er hat durchaus Erfolg damit, gewinnt über seine Katzen-Malerei sogar das Herz der schönen Emily (Claire Foy), die er später heiratet.
Will Sharpes inszeniert "Die wundersame Welt des Louis Wain" mit bunten Farben, Charme und viel Humor, oft aus Sicht des Protagonisten, und natürlich profitiert er von seinem prominenten Hauptdarsteller. Dieser Louis Wain, wie Cumberbatch ihn spielt, ist bisweilen ein ziemlich ulkiger Typ. Es geht hier aber um mehr als nur um einen talentierten Sonderling und seine putzigen Bilder. Krankheit, Tod, Trauma, die ganze Härte des wahren Lebens: Jenseits seiner Gemälde, die Kunsthistoriker wissen es, war Louis Wain eine tragische Figur.
Quelle: teleschau – der mediendienst GmbH