Der Vater ruft, und seine Kinder kommen sofort - auch wenn Karl Mailinger schon Opa ist und seine vier Kinder erwachsen. Weil der wohlhabende Schraubenfabrikant 70 wird, erscheinen sie alle in seiner luxuriösen Jahdhütte im bayerischen Alpenvorland und zeigen, dass jede und jeder von ihnen noch nicht wirklich "erwachsen" und reif ist, sich vom Vater gelöst und einen Platz im Leben gefunden hat. Das wird sich an diesem Geburtstagswochenende entscheidend ändern ...
Mit durchaus guter Besetzung und wunderbaren Landschaftaufnahmen der verregneten und vernebelten Alpen drehte Rainer Kaufmann dieses als Familienkomödie angelegte Werk. Doch die hier vorgestellte, reichlich klischeehafte und plakative Personenkonstellation greift zu keiner Zeit, man nimmt den sich abmühenden Darstellern ihre Rollen einfach nicht ab. Sophie von Kessel etwa, die sich eben noch in einem Bergbach ertränken wollte, tanzt einige Szenen später ausgelassen mit einer Flasche Rotwein. Nur ein Beispiel für die völlig überzogenen Personenzeichnungen, die in keiner Weise Glaubwürdigkeit erzeugen. Warum Kaufmann immer wieder auf die Künste der Drehbuchautorin Kathrin Richter vertraut, mit der er schon belanglose Streifen wie "Die Apothekerin" (1997), "Kalt ist der Abendhauch" (2000) und "Ein fliehendes Pferd" (2007) verwirklichte - (einzig der gemeinsame Krimi "Bella Block - Blackout" war sehenswert), bleibt wohl sein Geheimnis.
Foto: ZDF/Jan Betke