Janice (Talitha Bateman, links) und Linda (Lulu Wilson) werden offenbar von "Annabelle" heimgesucht.

Annabelle 2

KINOSTART: 24.08.2017 • Horror • USA (2017) • 109 MINUTEN
Lesermeinung
prisma-Redaktion
Originaltitel
Annabelle: Creation
Produktionsdatum
2017
Produktionsland
USA
Budget
15.000.000 USD
Einspielergebnis
99.600.664 USD
Laufzeit
109 Minuten

Filmkritik

Wie alles begann
Von Christopher Diekhaus

Gerade mal 6,5 Millionen Dollar kostete die Herstellung von "Annabelle", einem Ableger des Spukhausfilms "Annabelle", mit dem Genrespezialist James Wan ("Saw", "Insidious") 2013 abermals für Aufsehen sorgen konnte. Vergleicht man die Kosten der Horror-Produktion mit den weltweiten Einnahmen, die sich auf knapp 257 Millionen Dollar belaufen, muss es nicht verwundern, dass trotz schlechter Kritiken eine Fortsetzung auf den Weg gebracht wurde. Auch wenn der deutsche Verleihtitel anderes vermuten lässt, schreibt "Annabelle 2" die Erzählung des ersten Teils nicht weiter, sondern skizziert vielmehr die Vorgeschichte der titelgebenden Puppe.

Wie so oft im Gruselbereich endet ein zunächst recht harmonisch wirkender Prolog mit einem schrecklichen Unglück: Die kleine Annabelle (Samara Lee) stirbt bei einem Autounfall und lässt ihre Eltern, den Puppenmacher Samuel Mullins (Anthony LaPaglia) und seine Ehefrau Esther (Miranda Otto), schwer gebrochen zurück. Zwölf Jahre später sind die beiden bereit, einige Waisenkinder in ihrem abgeschiedenen Anwesen aufzunehmen, und hoffen, sich so wieder etwas Freude ins Haus zu holen. Die Nonne Charlotte (Stephanie Sigman) zieht daraufhin mit sechs Schützlingen ein, die ihr Glück kaum fassen können.

Stark atmosphärischer Ansatz

Nach diversen Kurzfilmarbeiten legte der in Schweden geborene David F. Sandberg 2016 – tatkräftig unterstützt von James Wan – mit "Lights Out" ein nicht sonderlich innovatives, aber zufriedenstellendes Langfilmdebüt vor, dem das Verständnis für die Regeln des Horrorgenres anzumerken ist. Gespannt sein durfte man daher, wie er sich dem Puppen-Stoff nähern würde, der in den Händen von John R. Leonetti ("Wish Upon") 2014 müden Hokuspokus hervorbrachte. Sandberg und Drehbuchautor Gary Dauberman vertrauen – ähnlich wie das Grusel-Prequel "Ouija: Ursprung des Bösen" – zunächst auf einen stark atmosphärischen Ansatz.

Mit viel Liebe zum Detail erweckt "Annabelle 2" sein 50er-Jahre-Setting zum Leben und nimmt sich in der ersten Hälfte immer wieder Zeit für die Gefühlswelt der Protagonisten. Sei es den Schmerz, den das Ehepaar Mullins nach dem Tod seiner Tochter befallen hat, oder aber die Verlorenheit, die die an Polio erkrankte und daher von vielen Aktivitäten ausgeschlossene Janice (Talitha Bateman) verspürt. Obwohl sie in Linda (Lulu Wilson) eine rücksichtsvolle Freundin hat, zwingt ihre Erkrankung sie in eine Außenseiterrolle unter den aufgenommenen Waisenkindern.

Während die anderen Mädchen die neue Umgebung ausführlich erforschen, ist Janice größtenteils an das Haus gebunden. Verdenken kann man es ihr daher nicht, dass sie sich auf der Suche nach kleinen Abenteuern über ein Verbot ihres Gastgebers hinwegsetzt, indem sie die Tür zu Annabelles Zimmer öffnet und unwissentlich eine böse Macht befreit.

Aufdringlicher Geisterbahnmodus

Klassische, aber durchaus effektive Mittel – knarzende Dielenbretter, plötzlich zuschlagende Türen, schemenhafte Umrisse im Hintergrund – nähren die Anspannung des Zuschauers und unterstreichen einmal mehr Sandbergs inszenatorisches Geschick. Ärgerlich ist allerdings, dass der Regisseur irgendwann seine stimmungsvolle Umsetzung aufgibt und in einen aufdringlichen Geisterbahnmodus schaltet. Einige Schockmomente verfehlen ihre Wirkung nicht. Von abwechslungsreichem Grusel kann allerdings keine Rede mehr sein.

Stattdessen reiht sich ein Buh-Effekt an den nächsten, wobei Sandberg ständig den Lautstärkeregler nach oben schiebt. Da dieses Verfahren auf Dauer ermüdet, findet man plötzlich Zeit, über logische Ungereimtheiten und das manchmal seltsame Verhalten der Figuren nachzudenken. Besser als sein Vorgänger ist "Annabelle 2" zweifellos. Die zunehmend in den Vordergrund tretenden Krawall-Elemente trüben den anfangs positiven Eindruck aber in nicht unerheblichem Maße.

Quelle: teleschau – der Mediendienst

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