Erst kam Corona, dann der Ukraine-Krieg, und über allem thront der Klimawandel: Die 2020er-Jahre prsäentieren sich von Anfang an eher von ihrer düsteren Seite. Wie gelingt es betroffenen Menschen und Mittelständlern, nicht die Hoffnung zu verlieren? Das zeigt die "ARD Story: Krisenland".
Das dritte Jahrzehnt des 21. Jahrhunderts ist ohne Frage ein Jahrzehnt der Krisen: Kaum schienen die Corona-Pandemie und die verheerende Zerstörung durch die Flut im Ahrtal halbwegs ausgestanden, brach vor genau einem Jahr der Krieg in der Ukraine aus und trieb auch in Deutschland die Energie- und Lebensmittelpreise in die Höhe. Der seit 2020 ohnehin schon fragil gewordene gesellschaftliche Zusammenhalt wurde weiter strapaziert: Von einem "Wutwinter" sprachen manche Politiker und Medien angesichts der drohenden Energieknappheit. Diese Prophezeiung ist bislang nicht eingetroffen. Die wachsende Kluft zwischen Arm und Reich hingegen ist nicht zu übersehen. Wie reagieren Familien und Unternehmen des Mittelstands auf die Herausforderungen der jüngsten Zeit? Mit welchen Strategien wollen sie ihren eigenen Wohlstand schützen? Und steckt in der Krise vielleicht auch die ein oder andere Chance auf einen Neuanfang? Die "ARD Story: Krisenland – Deutschland zwischen Angst und Aufbruch" im Ersten geht diesen und weiteren Fragen nach.
In dem Film von Benjamin Arnold, Katrin Funke, Daniel Hoh, Juliane Maier-Lorenz, Julia Cruschwitz und Pauline Vestring stehen dabei persönliche Geschichten von Bürgerinnen und Unternehmen im Zentrum: Bianka Wontroba etwa hat gerade erst eine dreijährige Ausbildung zur Erzieherin abgeschlossen. Nun blickt die alleinerziehende Mutter optimistisch in die Zukunft: "Wir haben Corona überstanden. Wir haben das erste Jahr Krieg überstanden, auch wenn der Krieg nicht bei uns ist", sagt sie: "Aber die Folgen sind natürlich spürbar bei uns. Und ich glaube, wir sind ganz gut gewappnet. Wir haben uns bis jetzt nicht unterkriegen lassen."
Nicht unterkriegen lassen will sich auch die Brauerei Glaabsbräu aus Seligenstadt in Hessen: Die Coronapandemie überstand das Unternehmen nur durch den Zuschuss von privatem Vermögen. Um die erneute Existenzbedrohung durch steigende Energiepreise zu bekämpfen, möchte Geschäftsführer Robert Glaab so schnell wie möglich autark sein in der Energieversorgung. Bäckermeister Oliver Schiecke steht hingegen kurz vor einem erzwungenen Neuanfang: Im Herbst musste er seine elf Angestellten entlassen und den vom Vater übernommenen Familienbetrieb schließen, weil die Kosten für Energie und Rohstoffe zu groß wurden. Nun ist er auf der Suche nach einer Geschäftsidee für die Zukunft.
Beispiele wie diese zeigen, dass die Menschen in Deutschland durchaus gewillt für den Wandel sind. Die große Umsetzung durch Politik, globale Wirtschaft und internationale Organisationen lässt allerdings noch auf sich warten.
ARD Story: Krisenland – Deutschland zwischen Angst und Aufbruch – Fr. 24.02. – ARD: 22.35 Uhr