Weihnachtliche Horrorfilme: so gruselig kann das Fest der Liebe sein

23.12.2024
von TB
Knut Osa Greger in "Rare Exports".
Knut Osa Greger in "Rare Exports".  Fotoquelle: picture alliance / Mary Evans/AF Archive/Icon Film

Den Anfang macht ein Film mit nur leichtem Gruselfaktor, der sich auch für ein etwas jüngeres Publikum eignet. Danach gibt es für Fans des schwarzen Humors viel zu lachen. Am Ende haben wir dann für Hartgesottene klassischen Weihnachtshorror parat. So sehr hast Du Dich beim Fest der Liebe – selbst beim weihnachtlichen Besuch der Verwandtschaft – bestimmt noch nicht gegruselt.

Die besten weihnachtlichen Horrorfilme

Nightmare Before Christmas (1993)

Eine kleine Portion Weihnachtsgrusel für Kinder ab sechs Jahren – so die FSK-Freigabe – bietet dieser von Henry Selick („Coraline“) inszenierte Stop-Motion-Film. Weil er nach einer Geschichte von Tim Burton entstand, erfolgt die Vermarktung teilweise unter dem Titel „Tim Burton’s The Nightmare Before Christmas“. Tatsächlich kommen hier Fans von Burton-Filmen wie „Beetlejuice“ oder „Edward mit den Scherenhänden“ voll auf ihre Kosten. Im Zentrum steht Jack Skellington (Danny Elfman), der eine Entführung des echten Weihnachtsmanns veranlasst, um selbst als „Nikki-Graus“ in Aktion zu treten. Highlights des leider nur 73 Minuten kurzen Films sind die schaurig-schöne Machart, die enorme Detailverliebtheit und schräge Musicaleinlagen mit Ohrwurmpotenzial („This is Halloween“), die auch in der deutschen Fassung zu gefallen wissen. Das mit dem „Saturn Award“ ausgezeichnete Werk enttäuschte zwar zunächst an den Kinokassen, entwickelte sich aber später zum gefeierten Kultfilm.

Gremlins – Kleine Monster (1984)

Warum die FSK-Freigabe für diesen Film erst ab 16 Jahren ist, weiß wahrscheinlich nur die Freiwillige Selbstkontrolle der Filmwirtschaft. Star der von Joe Dante („Meine teuflischen Nachbarn“) inszenierten Horrorkomödie ist der Mogwai Gizmo, der als Weihnachtsgeschenk für den jungen Billy dient. Ungünstigerweise beachten Billy (Zach Galligan) und seine Umgebung einige wichtige Regeln beim Umgang mit dem possierlichen Tierchen nicht ausreichend. Daraufhin kommt es zu kleinen und größeren Katastrophen. Das urkomische, anarchische und teilweise sogar gesellschaftskritische Werk räumte bei den „Saturn Awards“ satte fünf Preise ab – unter anderem in der Kategorie „Bester Horrorfilm“. Genauso sehenswert ist die erst sechs Jahre später erschienene Fortsetzung „Gremlins 2 – Die Rückkehr der kleinen Monster“.

Rare Exports – Eine Weihnachtsgeschichte (2010)

Diese finnische Horrorkomödie geht als Geheimtipp durch. Denn an den Kinokassen konnte der von Jalmari Helander verfasste und inszenierte Film lediglich vier Millionen Euro erlösen – und davon den Löwenanteil in der Heimat. Dabei sind Prämisse und Umsetzung gelungen: Der Weihnachtsmann ist nämlich hier nicht nur ein Mythos. Ein Wissenschaftler hat seinen Aufenthaltsort ermittelt und lässt ihn auf einem Berggipfel ausgraben. Dabei kommt es jedoch zu einigen bösen Überraschungen, mehreren Todesfällen und einem unerwarteten Ende. Grundlage für den ungewöhnlichen Blick auf den Weihnachtsmann sind ein Märchen von Markus Rautio sowie der 2003 erschienene und ebenfalls sehenswerte Kurzfilm „Rare Exports Inc.“, der auch von Jalmari Helander stammt.

Better Watch Out (2017)

Es herrscht Weihnachtsstimmung und die Eltern des zwölfjährigen Luke (Levi Zane Miller) wollen am Abend vor dem Fest ausgehen. Dazu geben sie ihren Filius in die Obhut der Babysitterin Ashley. Doch dann steht ein Maskierter vor der Tür und versucht, in das Haus einzudringen. Was ein wenig nach „Kevin – Allein zu Haus“ klingt, erweist sich bald als perfider Horrortrip mit dem, was sich viele von uns zu Weihnachten wünschen: Überraschungen. Weitere Stärken des von Chris Peckover inszenierten Films sind der ironische Einsatz von Weihnachtsmusik – auf den schon der Filmtitel hindeutet – sowie der überzeugende Kinderschauspieler Levi Miller („Pan“).

Jessy – Die Treppe in den Tod (1974)

Dass der Filmtitel so gar nicht nach Weihnachten klingt, ist wahrscheinlich dem eigenwilligen Humor des deutschen Verleihs geschuldet. Denn im Original heißt dieser Wegbereiter des Slasher-Genres schlicht „Black Christmas“. Hier schleicht sich ein Unbekannter während einer Weihnachtsfeier in ein Studentinnenwohnheim („Schwesternhaus“) und startet wenig später sein mörderisches Werk. Der düstere sowie für den „Edgar Allan Poe Award“ nominierte Film eignet sich für alle, die nach klassischem Weihnachtshorror ohne Comedy-Elemente suchen. Ironischerweise erlangte Regisseur Bob Clark später ausgerechnet durch die familientaugliche Weihnachtskomödie „Fröhliche Weihnachten“ Berühmtheit.

Silent Night - Und morgen sind wir tot (2021)

Ein gemütliches Haus auf dem Lande in England. Der Baum ist liebevoll geschmückt. Ein großes Festmahl wird vorbereitet. Aus der Musikanlage trällert Michael Bublé über Weihnachtspullis. Nell (Keira Knightley), Simon (Matthew Goode) und ihr Sohn Art (Roman Griffin Davis) sind bereit, Freunde und Familie zu einem perfekten Weihnachtsfest zu empfangen. Perfekt, bis auf eine Sache: Alle werden sterben.

Dead End (2003)

Bereits seit zwei Jahrzehnten besucht die Familie Harrington mit dem Auto die Verwandtschaft, um gemeinsam das Weihnachtsfest zu begehen. Doch dieses Mal entschließt sich Familienoberhaupt Richard, gespielt von dem aus „Twin Peaks“ bekannten Ray Wise, die Fahrt durch eine Abkürzung zu beschleunigen – keine gute Idee. Der von den Franzosen Jean-Baptiste Andrea und Fabrice Canepa kreierte Film baut nicht nur geschickt Spannung auf, sondern besticht zudem durch eine unheimliche Atmosphäre. Er konnte auf gleich mehreren Filmfestivals Preise abräumen.