"Tatort": Vorbei mit vernuschelten Krimis durch verbesserte Tonqualität
Was hat er gesagt? Kennen Sie auch das Genuschel der Darsteller im "Tatort"? Damit soll nun Schluss sein, zumindest wenn die undeutliche Sprache nicht vom Schauspieler selbst kommt. Oft ist zudem die Musik zu laut oder Hintergrundgeräusche stören. Mit einem neuen Ton-Angebot, gestützt von Künstlicher Intelligenz, soll das Fernseherlebnis für die Ohren nun angenehmer werden, wie ARD und ZDF versprechen.
Hintergrundgeräusche und Musik sind Teil der filmischen Dramaturgie, zuweilen rücken sie jedoch penetrant in den Vordergrund und sorgen für unverständliche Dialoge. Gerade im Zusammenhang mit dem Sonntags-"Tatort" sind die Kommentarspalten auf Social Media regelmäßig voll von entsprechenden Publikumsbeschwerden. Für Zuschauerinnen und Zuschauer, die mit der Hörverständlichkeit Probleme haben, haben die öffentlich-rechtlichen Sender nun eine Lösung.
Wie das ZDF mitteilte, steht ab sofort das Angebot "Klare Sprache" im Hauptprogramm zur Verfügung, ZDFneo, 3sat und ZDFinfo werden die Option nach und nach ebenfalls erhalten. Auch die ARD hat die sofortige Umsetzung einer solchen Ton-Option, die Sprache deutlicher hervorheben und so die Sprachverständlichkeit verbessern soll, inzwischen bestätigt.
Hörverbesserung zunächst auf den Dritten Programmen
Laut ZDF werden die bestehenden vier Tonoptionen Stereo, Dolby Digital, Audiodeskription, Originalton nun um eine fünfte erweitert. Der neue Service soll schon bald auch in den Live-Streams auf der ZDF-Website angeboten werden. Das Angebot muss dann am Endgerät oder am Video-Player ausgewählt werden. In den kommenden Monaten will die ARD die Option in ihren Dritten Programmen anbieten. Zu den Gemeinschaftsprogrammen gibt es noch keine Information.
Künstliche Intelligenz lautet das Geheimnis der Tonspur. Selbige kann Hintergrund- sowie Atmosphären-Geräusche analysieren und anschließend Geräusche sowie Musik von der Sprache trennen. Im Pegel und Klang wird die Sprache in Echtzeit angehoben, während der Rest gedämpft wird.
Die Ausstrahlung des Signals soll zunächst über Satellit und DVB-T2 erfolgen. Kabel- oder Satellitenkunden sollen Schritt für Schritt ebenfalls die Möglichkeit der "Klaren Sprache" nutzen können.
Quelle: teleschau – der mediendienst GmbH