"Mein Date, mein bester Freund und ich": Keno wird als Dauer-Dater enttarnt
Noch eine neue Dating-Show? In "Mein Date, mein bester Freund und ich" helfen die schwulen Freunde den Single-Frauen bei der Suche nach der großen Liebe. Der Pool an Kandidaten scheint aber etwas erschöpft.
Hand aufs Herz: Brauchen wir die gefühlt 38. Dating-Show wirklich noch? Ist es nicht langsam genug mit Flirt-Formaten, in denen sich Traumkörper vor Traumkulissen in Traumvillen räkeln? Haben wir nicht langsam genug Männer gesehen, die mit breiten Brusttattoos, engen Hochwasserhosen und überdimensionalen Egos auf langhaarige, luftig gekleidete, die ganz große Liebe suchende Frauen treffen?
Antwort: Eigentlich schon, aber die neue SAT.1-Show "Mein Date, mein bester Freund und ich" pustet das wacklige Kartenhaus der Liebe noch einmal kräftig durch. Der entscheidende Dreh: Die schwulen besten Freunde der Single-Frauen dürfen Joker spielen. Und das nutzen die besten Freunde genüsslich aus.
Auftritt David, Typ Bodyguard mit Helfersyndrom: "Ich glaube nicht, dass das so ein Bitch-Format wird. Schwule Männer bringen immer Freude", flötet er – nur, um dann gleich das ganz große Drama zu inszenieren: "Der will nur ins Fernsehen, der hat kein echtes Interesse", ist er stinksauer. Nicht etwa, weil er das Date seiner besten Freundin nicht mag. Er hält seine schützende Hand über eine andere Single-Frau. " Ich weiß, wenn ein Heteromann wirklich Interesse hat, ich werde das einfach nicht zulassen!", gibt er ungefragt den Date Doctor.
Der Auslöser seines Zorns? Ein guter alter Bekannter im TV-Dating-Karussell: Keno Rüst, einst Kurzzeit-Lover von "Bachelorette" Gerda Lewis. "Ich bin zu 100 Prozent real, er nicht", macht David aus seiner Abneigung gegen den TV-Serial-Dater kein Geheimnis. Keno hat hingegen ganz andere Probleme: "Warum seid ihr denn schon so viele? Sind da noch mehr?", zeigt er sich beim Anblick von mehr als zwei Personen ohne Mindestabstände in der Villa nachhaltig irritiert. "Wenn's hier Rosen gibt, dann bin ich wieder weg", macht Keno seine Prioritäten klar.
"Ich finde ihn ein bisschen dumm"
Durchaus unterhaltsam auch die "Hau drauf"-Flirttaktik eines 23-jährigen Fußballers, der sich mit den Worten vorstellt, er könne "gut mit Bällen umgehen". Es wird nicht besser: "Ich habe gesagt', ich will dicke Ballermänner und du hast auch eine gute Oberweite", schießt er direkt ein Eigentor, als er sein Date kennenlernt.
Maria, übrigens in der Vergangenheit schon Kandidatin bei "Temptation Island", zieht jedoch nicht sofort die rote Karte: "Ich stehe voll auf jüngere Typen!" Marias bester Freund Steven ist noch nicht überzeugt "Ich finde ihn ein bisschen dumm", gibt er zu bedenken – auf der anderen Seite habe so etwas ja auch Vorzüge: "Er wirkt treudoof, aber er hat schon ehrliches Interesse." Am Ende darf der Youngster bleiben, und ein 37 Jahre alter Konkurrent hat das Nachsehen. "Ich lass' keine Schraube locker", freut sich der Fußballer.
Mit dem Duo Desy und Myci kann "Mein Date, mein bester Freund und ich" zudem mit einer lang vermissten Qualität in Reality-Formaten aufwarten: Hier trifft Humor auf Herzenswärme. Beide nennen sich konsequent "Diggi", sind zugleich aber äußerst eloquent. Myci kann sogar fehlerfrei die "Love Messages" vom Bildschirm ablesen, die regelmäßig neue Date-Konstellationen in der Villa ankündigen. Man kann sich den ehemaligen Friseur in etwa wie die Social-Media-Variante von Hella von Sinnen vorstellen: große Klappe, noch größeres Herz.
Geknutscht und gefummelt wurde zwar auch schon, aber das wirklich Spannende an "Mein Date, mein bester Freund und ich" wird die Frage sein: Wie weit reicht der Einfluss der besten Freunde, wenn es um die Liebe geht? Und welcher bester Freund gewinnt die Siegprämie von 50.000 Euro, weil er seine Freundin am besten unterstützt hat? Pascal wird es schon einmal nicht. Der beste Freund von Wienerin Sandy hatte einfach zu wenig Fingerspitzengefühl gezeigt, da waren sich die anderen einig. Dabei hatten nur die Zuschauer gehört, dass er seine beste Freundin beschrieben hatte als "eine Frau mit Topfigur und ganz akzeptablem Charakter". A bisserl mehr dürfte es für die große Liebe dann doch sein.
Quelle: red/teleschau – der mediendienst GmbH