"Kiezkämpfer": Zwischen Rotlicht und Leistungssport
Max Coga bewegt sich zwischen den Extremen: Als Besitzer eines Frankfurter Nachtclubs und MMA-Kämpfer steht er im Fokus der ZDF-Dokureihe 'Kiezkämpfer'. Die Dokumentation beleuchtet sein Leben zwischen Nachtleben und hartem Training, auf dem Weg zum 'Double Champ'.
Es sind Worte, die man in dieser brutalen Deutlichkeit nicht oft von einer Mutter hört: "Ich will keinen Schwächling als Sohn", sagt Maria in der eigenwilligen, tief ins Nachtprogramm geschobenen ZDF-Dokureihe "Kiezkämpfer". Sie spricht von ihrem Sohn Max Coga, der in Rotlicht-Kreisen als Legende gilt.
Der heute 35-Jährige, der im Frankfurter Bahnhofsviertel aufwuchs und schnell die harten Gesetze der Straße lernen musste, ist heute erfolgreicher Unternehmer – als Besitzer eines Nachtclubs. Gleichzeitig betreibt Coga einen gefährlichen Sport – als sogenannter Mixed-Marital-Arts-Kämpfer. "Kiezkämpfer" begleitet ihn hautnah bei den schweißtreibenden Vorbereitungen für einen wichtigen Fight.
Coga will erster "Double Champ" seiner Organisation werden. Es ist eine Herausforderung, die enorme Disziplin und taffe Vorbereitungsarbeit – inklusive eines rigiden Ernährungsplans – erfordert. Der junge Mann ist bereits Champion im sogenannten Federgewicht. Nun will er sich auch den Titel in der nächsthöheren Gewichtsklasse den Sieg schnappen. Dafür trainiert er eisern – umgeben von Freunden und Leidensgefährten. Die Kameras erhalten Einlass hinter sonst eher abweisende Türen – in die eingeschworene "Pik Haus"-Gemeinschaft auf dem Kiez.
Unten Ausschweifung, oben hartes Training
Max Coga hat zusammen mit seinem Bruder und engen Freunden den ehemaligen Stripclub "Pik Dame" zu einer der ersten Adressen im Frankfurter Nachtleben gemacht. Das Haus steht für den Spagat, den auch der titelgebene "Kiezkämpfer" aushalten muss: Im Untergeschoss steigen ausschweifende Partys. Oben lebt Max mit seinen Freunden – und arbeitet an seinem Trainingsprogramm.
"Wenn man Privatsphäre will, ist man hier absolut falsch", erklärt er im Film. "Es ist ein impulsives, verrücktes Haus. Aber die Leute, die hier leben, können damit umgehen." Die Reportage von Maja Dielhenn kommt Coga ganz nahe. Geschildert wird die schillernde Vita eines Jungen, der als Sohn einer Stripperin aus Buenos Aires aufwuchs und sich im Milieu durchkämpfte. Mutter Maria ermutigte ihn zu seiner kämpferischen Karriere – nach einer Schulhofschlägerei. Sie wolle eben keinen Schwächling in der Familie haben.
Mittlerweile bereut sie ihre Entscheidung oft: Wenn Max in den "Käfig", die abschließbare Kampfarena für MMA-Fights, geht, leidet sie jeweils stark mit. Kein Wunder, Mix Martial Arts ist eine besonders brutale und gefährliche Kampfart – mit einem hohen Risiko, sich schwer zu verletzen.
Allerdings ist auch Maria eine Kämpferin – gegen eine Krebserkrankung. "Der Gedanke, dass sie sterben könnte, geht mir unheimlich nah", sagt ihr Sohn Max. "Meine Mutter ist für mich fast schon etwas Heiliges, und das will ich ihr einmal vor allen Leuten sagen." Er plant Großes für den Moment seines Champion-Kampfes. Das greift fraglos ans Herz.
Das ZDF strahlt die drei "Kiezkämpfer"-Folgen ab 01.45 Uhr direkt nacheinander aus.
Kiezkämpfer – Mi. 20.11. – ZDF: 01.15 Uhr
Quelle: teleschau – der mediendienst GmbH