"In Wahrheit – Zwischen Recht und Gerechtigkeit": Aus Mangel an Beweisen freigesprochen
Eine Arzthelferin wird ermordet und in die Saar geworfen. Das Vorgehen des Täters erinnert an einen alten Fall. Wurde damals ein Mörder freigelassen? Im achten Teil der Krimireihe "In Wahrheit" versuchen Kommissarin Judith Mohn (Christina Hecke) und ihre Kollegen Licht ins Dunkle zu bringen.
Der Tod einer jungen Frau beschäftigt Kommissarin Judith Mohn (Christina Hecke) und ihren Kollegen Freddy Breyer (Robin Sondermann) in "In Wahrheit – Zwischen Recht und Gerechtigkeit", dem achten Teil der 2017 gestarteten Krimireihe. Die Arzthelferin Nathalie Bendig (Andra Kennedy) wurde erstickt und anschließend in die Saar geworfen. Die Obduktion ergibt, dass Bendig zum Zeitpunkt ihres Todes unter dem Einfluss eines Narkotikums stand. Rechtsmedizinerin Florence Aubameyang (Sandra Bourdonnec) erinnert sich an einen ähnlichen Fall vor einigen Jahren in Frankreich.
Krimi basiert auf realen Verbrechen
Der damalige Tatverdächtige Serge Roubaix (Jean-Luc Bubert) wurde aus Mangel an Beweisen freigesprochen. Erfolgte das Urteil womöglich zu Unrecht? Um das herauszufinden, sucht Mohn den Kontakt zu Roubaix' ehemaligem Pflichtverteidiger: Alain Montand (Pierre Kiwitt) hat der Juristerei inzwischen abgeschworen und sich stattdessen dem Weinbau gewidmet. Ehe sie sich versieht, wird die erfahrene Kommissarin auch privat in den Kriminalfall verwickelt.
"In Wahrheit – Zwischen Recht und Gerechtigkeit" (Regie: Kirsten Laser, Buch: Mathias Schnelting), wie gewohnt zuerst bei ARTE im Programm, ist wie ein klassischer, wenig überraschender TV-Krimi. Dennoch ist die Reihe gleichzeitig etwas Besonderes, basiert sie doch – wenn auch lose – auf realen Verbrechen, die fürs Fernsehen fiktionalisiert wurden. Für Hauptdarstellerin Christina Hecke ist dies eine der Grundzutaten, die für den Erfolg der Reihe verantwortlich sein könnten: "Ich habe es aufgegeben, zu analysieren, ob und warum Filme Erfolg haben oder nicht", erklärt die inzwischen 45-Jährige in einem Interview: "Wenn ich darüber nachdenke, komme ich mittlerweile ganz simpel zum Konsumenten zurück – von denen ich ja selbst einer bin. Ich frage mich, was ich selbst mag. Wenn mich etwas sinnlich anspricht, dann nehme ich das."
"Große Nahbarkeit" der TV-Kommissarin
Die von ihr gespielte Kommissarin habe eine "große Nahbarkeit", fährt die gebürtige Stuttgarterin fort: "Sie ist keine Frau im kühlen Panzer der Kommissarin, sondern ein Mensch aus Fleisch und Blut. Ich persönlich schaue solchen Figuren lieber zu als Kunstfiguren." Inspiration holt sich die Schauspielerin nicht zuletzt von einer befreundeten Kriminalkommissarin: "Ich fragte sie mal, was sie an Fernsehkrimis am meisten stört. Sie sagte, dass der humorvolle Ton, der ihre Arbeit meist begleitet, in Filmen fast nie eingefangen wird." Überhaupt frage sie Polizisten im Alltag oft nach ihrer Meinung: "Ich will wissen, wie sie darüber denken, wenn Dinge auf bestimmte Weise im Krimi dargestellt werden. Gefühlte 98 Prozent der Beamten klagen: Vieles ist unrealistisch!"
Wie geht es weiter?
Vor allem beim ARTE-Publikum erfreut sich "In Wahrheit" großer Beliebtheit: Die Vorabpremiere des ersten Films "Mord am Engelsgraben" wurde im Juni 2017 von 1,52 Millionen Zuschauern gesehen und erreichte einen überdurchschnittlichen Marktanteil von 5,6 Prozent. Der siebte Film "Blind vor Liebe" erreichte bei seiner ZDF-Erstausstrahlung im Januar 2023 insgesamt 4,32 Millionen Menschen. Der Marktanteil lag bei starken 19,5 Prozent.
Wann es mit einem neunten Film weitergeht, ist noch nicht bekannt. Die Dreharbeiten zu diesem achten Film mit dem Titel "Zwischen Recht und Gerechtigkeit" fanden von Mitte April bis Mitte Mai 2023 im Saarland und in Hamburg statt.
In Wahrheit – Zwischen Recht und Gerechtigkeit – Fr. 15.03. – ARTE: 20.15 Uhr
Quelle: teleschau – der mediendienst GmbH