VOX-Gründershow

"Die leckerste Idee Deutschlands": Dieses Produkt hat gewonnen

23.08.2022, 08.57 Uhr
von Franziska Wenzlick

Welche Food-Erfindung schafft es tatsächlich in den Supermarkt? Um diese Frage ging es am Montag in einer neuen Ausgabe von "Die leckerste Idee Deutschlands". Teil der prominenten Jury war diesmal Fernsehkoch Tim Mälzer, der in der Show prompt die Aufrichtigkeit eines anderen Gastronomen anzweifelte.

Es gehe um "die ganz große Chance", versprach Amiaz Habtu am Montagabend immer und immer wieder. Fast schon mantraartig wies der Moderator auf das durchaus vielversprechende Konzept hinter "Die leckerste Idee Deutschlands" hin. Die Show hatte bereits im vergangenen Jahr die Feuerprobe bestanden und der Kartoffeldöner-Bratwurst einen bundesweiten Platz in den REWE-Regalen gesichert.

In diesem Jahr, so stand am Ende der fast vierstündigen Show fest, durfte sich der Hamburger Unternehmensgründer Gordon Prox über den Supermarkt-Deal freuen. Prox, der laut eigener Aussage nebenbei auch noch nicht näher definierte "andere Sachen macht", hatte lange davon geträumt, seine Marke "el origen" in den Regalen zu sehen. Mit seinem Sieg in der VOX-Sendung wurde dieser Traum nun Wirklichkeit: Seine Erfindung, die mit Schokolade überzogenen "Quinoa Bites", überzeugte die Jury auf ganzer Linie – und ist nun bundesweit erhältlich.

Dass der aus gepufftem Quinoa bestehende Snack das Rennen machen wird, zeichnete sich früh ab. Jana Ina Zarrella etwa betitelte das Produkt als "perfekt". Ebenfalls begeistert zeigte sich ihre Mit-Jurorin Inka Bause, die im Gegensatz zu allen anderen darauf bestand, von "Kwinoa" statt "Kinoa" zu sprechen. Auch 74 der insgesamt 100 Testesserinnen und Testesser – bestehend aus den "repräsentativen" Bevölkerungsgruppen "Ernährungsbewusste, Eltern, Singles, Sportlerinnen und Sportler, Köchinnen und Köche, Preisbewusste, Gourmets, Teenager, Best Ager und Influencer" – waren sich sicher: Die "Quinoa Bites" sind die leckerste Idee Deutschlands.

Sieger der Herzen wurde jedoch zweifelsfrei ein anderes Unternehmen. Aymann Azzawi, der Gründer von "RefuEat", versprach bei der Vorstellung seines Produkts nicht weniger als "die besten Falafel Deutschlands" – und schaffte es nebenbei, die sonst so taffe Mirja Boes über seinen gesamten Auftritt hinweg zu Tränen zu rühren. Seit 2016 unterstützt Azzawi in seinem Berliner Imbiss Geflüchtete bei der Eingliederung in den Job, bietet Arbeitsplätze und hilft, Deutsch zu lernen. Zu seinen Mitarbeitern zählt auch Mahmoud Sultan, der vor einigen Jahren aus Syrien nach Deutschland kam und Azzawi in die Sendung begleitete. Auch Sultan war sich sicher: "Wir revolutionieren die Falafel-Industrie!"

"RefuEat" bekommen trotz Niederlage Unterstützung

Leider schienen die anwesenden Testesserinnen und Testesser nicht Teil dieser Revolution sein zu wollen. So setzte sich in der Kategorie "Mittagspause" Konkurrent Marc Jungglas mit "Juppis Rinder-Rahmgeschnetzeltem" aus dem Glas durch. Die prominente Jury, die zwar die Produkte kommentieren, aber nicht mit abstimmen durften, war angesichts der Entscheidung des Studiopublikums sichtlich irritiert – und sprang in die Bresche. Während Jana Ina Zarrella sich als Model für zukünftige "RefuEat"-Werbekampagnen zur Verfügung stellte, versprach die "Nachtschwestern"-Darstellerin und REWE-Marktleiterin Ines Quermann den wohl sympathischsten Teilnehmern des Abends: "Ich nehme euch auf jeden Fall in mein Sortiment auf."

Auch Tim Mälzer, der bereits zuvor "totales Wohlgefallen" am Geschmack der Falafel-Bällchen bekundet hatte, sprach dem Unternehmen seine Unterstützung zu. "Hinter der Bühne wartet eine Dame, über die ihr Kontakt mit mir aufnehmen könnt. Es wäre schade, wenn ihr heute geht und enttäuscht seid", tröstete er die nach der Niederlage sichtlich geknickten Kandidaten. Auch sonst zeigte sich der TV-Koch in der Sendung erstaunlich oft von seiner sanften Seite – etwa dann, als er den Erfinder einer Curry-Streichwurst beruhigte, als dieser bei seiner Produktvorstellung vor lauter Lampenfieber auch beim dritten Anlauf seinen Text vergaß.

Gewohnt ruppig fielen hingegen Mälzers Worte aus, als Amiaz Habtu einen der Testesser zu seiner Meinung zu "Knärzje" befragte, einem aus aussortiertem Brot hergestellten "Zero-Waste-Bier". Als besagter Tester aus der Gruppe "Köchinnen und Köche" nämlich angab, keinen Alkohol zu trinken, warf der "Kitchen Impossible"-Star entrüstet ein: "Ich wage zu bezweifeln, dass er wirklich Koch ist!" Dass der Fernsehkoch nur wenige Minuten vorher selbst behauptet hatte, kein Bier zu trinken ("Das macht mich schläfrig"), schien er dabei bereits vergessen zu haben. Vielleicht lag es am "Knärzje".


Quelle: teleschau – der mediendienst GmbH

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