"China: Das Drama der Uiguren" – eine Doku erklärt die Hintergründe
In Xinjiang soll das Volk der Uiguren kulturell ausgelöscht werden, die USA sprechen gar von Völkermord. Eine Doku will ergründen, welche Motive die chinesische Regierung verfolgt.
Seit 4. Februar feiert in China "die Jugend der Welt": Die Olympischen Spiele sollen ein Hochglanz-Event der Superlative werden und das Regime in Peking erstrahlen lassen. Doch das Image des Landes ist längst ramponiert. Und das nicht nur wegen der Corona-Pandemie, die in China ihren Ursprung nahm. Vor allem die Ereignisse in Xinjiang, Chinas riesiger nordwestlicher Provinz, beunruhigen die Weltgemeinschaft.
Hunderttausende Uiguren sitzen in der Region in Umerziehungslagern, vielleicht sind es sogar mehr als eine Million Menschen. Die Existenz der Lager leugnet nicht einmal mehr die Regierung in Peking – zu erdrückend sind die Beweise. Doch während Staaten wie die USA von einem "Völkermord" am turkstämmigen Volk der Uiguren sprechen, beschönigt China die Lager weiterhin als Stätten freiwilliger Weiterbildungsmaßnahmen. Dabei hatte Staats- und Parteichef Xi Jinping bereits 2014 in einer nicht öffentlichen Rede vor hohen Beamten der Kommunistischen Partei verraten, worum es ihm in Xinjiang geht: um einen "absolut gnadenlosen, umfassenden Kampf gegen Terrorismus, Infiltration und Separatismus mit den Mitteln der Diktatur".
Welche Pläne verfolgt China also in Xinjiang? Romain Franklin macht sich in seiner fast zweistündigen Dokumentation "China: Das Drama der Uiguren" auf die Suche nach Antworten. Er findet sie unter anderem in der Geschichte des Landes, trifft sich aber auch mit Expertinnen und Experten – und hat mit Menschen gesprochen, denen die Flucht aus den Lagern in Xinjiang gelungen ist.
China: Das Drama der Uiguren – Di. 08.02. – ARTE: 20.15 Uhr
Quelle: teleschau – der mediendienst GmbH