"Afghanistan hinter dem Schleier": Ein Jahr Taliban-Herrschaft
Wie hat sich Afghanistan nach dem Rückzug der westlichen Truppen verändert? Das "auslandsjournal" wirft einen Blick in das international isolierte Land.
Es war eine dunkle Stunde der Menschheit und eine besondere Schmach für westliche Länder wie Deutschland, die unter großem Einsatz im Land Frieden stiften wollten und dann fast fluchtartig abzogen. Ein Jahr danach blickt nun auch die ZDF-Sendung "auslandsjournal – Die Doku: Afghanistan hinter dem Schleier" auf die massiven jüngsten Veränderungen in dem international isolierten Land. Nach der Machtübernahme durch die Taliban hat sich ein Unterdrückungssystem gefestigt, das frühere Errungenschaften wie mehr Frauen- oder Minderheiten-Rechte rasch radikal zurücknahm. Zudem herrschen Hunger und Not im Land, zuletzt konnte vom Ausland auch bei einem starken Erdbeben kaum geholfen werden.
Katrin Eigendorf und Sebastian Ehm gelingt in ihrer Reportage ein vergleichsweise unverstellter Blick auf Einzelschicksale. Sie stellen Familien vor, die ihren Alltag nach der Machtübernahme der selbsternannten Gotteskrieger komplett neu ausrichten mussten. Mütter sehen sich gezwungen, sich zu verschleiern. Sie dürfen sich plötzlich ohne Begleitung ihrer Ehemänner nicht mehr in der Öffentlichkeit bewegen. Die Töchter können nicht mehr zur Schule gehen.
Allerdings finden die Filmemacher auch Ansätze von Widerstand gegen die Unterdrücker. Nicht alle Regionen Afghanistans stehen unter der Kontrolle der Taliban, es gibt einige Regionen, die sich ihrem Zugriff verweigern. Und dort kämpfen dann auch mutige Mitbürger dafür, sich nicht den rigiden neuen Gesetzen beugen zu müssen und Freiheiten zu bewahren.
auslandsjournal – Die Doku: Afghanistan hinter dem Schleier – Mi. 10.08. – ZDF: 22.15 Uhr
Quelle: teleschau – der mediendienst GmbH