"ARD History: Von der Heimarbeit zum Homeoffice": Zwischen Überlastung und Selbstbestimmung
Immer mehr Menschen können von zu Hause aus arbeiten. Trotz vieler Vorteile verschwimmen oft die Grenzen zwischen Arbeit und Privatleben. Bedeutet das wirklich mehr Freiheiten für den Arbeitnehmer? Auf die neuen Veränderungen in der Arbeitswelt blickt die heutige ARD-Doku.
Keine nervigen Pendelzeiten im Stau oder in überfüllten Nahverkehrszügen mehr, keine Kleidervorschriften und weniger Kollegenstress: Die neue Dokumentation "ARD Wissen: Von der Heimarbeit zum Homeoffice" beleuchtet die Entwicklungen moderner Arbeitsformen.
Eine der wenigen positiven Veränderungswellen der Corona-Pandemie dürfte für viele Arbeitnehmer die Tatsache sein, dass sich der Wunsch nach einem Arbeiten in den eigenen vier Wänden vielfach nicht mehr gegen das Misstrauen von Vorgesetzten durchsetzen muss – zumindest in vielen klassischen Büroberufen. Allerdings sieht die Filmemacherin Astrid Spiegelberg vermeintlich moderne Errungenschaften eher kritisch – gerade aus einer geschichtlichen Perspektive betrachtet.
Viele rechtliche Fragen sind unklar
Tatsächlich ist das, was heute als Homeoffice-Arbeiten etabliert zu sein scheint, oft gar nichts wirklich Neues: Früher hießen die Tätigkeiten, die mehr oder weniger freiwillig von zu Hause aus geleistet wurden, Heimgewerbe, Hausindustrie, Heimarbeit oder Telearbeit.
Beispiele wie der harte Alltag der Beschäftigten in der Bremer Tabakindustrie im 19. Jahrhundert, als ganze Familien, die Zigarren drehten, auf engstem Raum zusammen schuften mussten, zeigen: Immer schon dominierte die Heimarbeit Themen, die auch heute wieder diskutiert werden. Es kommt zu Überlastung, einer fehlenden Trennung von Privat- und Berufssphäre, oft auch zu Überforderung oder (Selbst-)Ausbeutung.
Viele rechtliche Fragen sind unklar. Im Vergleich zu Beschäftigten in Betrieben und Büros wirken viele Heimarbeitende vergleichsweise schutzlos.
ARD History: Von der Heimarbeit zum Homeoffice – Mo. 04.12. – ARD: 23.35 Uhr
Quelle: teleschau – der mediendienst GmbH