Sängerin von Lucilectric

"Weil ich ein Mädchen bin": Was macht eigentlich Luci van Org?

Mit "Mädchen" landete das Duo Lucilectric in den 90ern einen Riesen-Hit: Doch was macht Sängerin Luci van Org eigentlich heute?

"Keine Widerrede, Mann, weil ich ja sowieso gewinn, weil ich ein Mä-ä-ädchen bin!" Wer sich Anfang der 90-er für Popmusik interessierte und damals nicht auf den Ohren saß, wird die Zeilen im Schlaf mitflöten können. 23 Wochen hielt sich der Song "Mädchen" im Jahre 1994 weit oben in den Charts. Die Berliner Band Lucilectric wurde zu einem der größten One-Hit-Wonder der jüngeren deutschen Pop-Geschichte. Auch dank ihrer Dreadlock-behängten Sängerin, die herzerfrischend einen fröhlichen Feminismus zur Schrammelgitarre verbreitete: Luci van Org. Doch was macht die damals blutjunge Sängerin heute?

Die gebürtige Berlinerin, die 2022 ihren 50. Geburtstag feiert und mit ihrem Ehemann, Regisseur Axel Hildebrand, und ihrem Sohn in ihrer Heimatstadt lebt, wanderte mehr und mehr hinter die Kulissen des Unterhaltungsbetriebes. Anfangs schloss sich an die Chartskarriere mit ihrer Band Lucilectric eine Episode als Schauspielerin an. Es folgten eine lange Radiomoderatoren-Karriere beim Berliner Sender Fritz und das Schreiben mehrerer Romane (Spezialgebiet: nordische Sagen).

Luci van Org schreibt Drehbücher für TV-Serien

Was vielleicht am meisten überrascht: Ina Lucia Hildebrand, so ihr bürgerlicher Name, arbeitet seit langem auch erfolgreich als Drehbuchautorin, sie schrieb Geschichten für ARD(-Vorabend)-Serien wie "In aller Freundschaft" und "WaPo Bodensee". Für sie selbst war der Karriereschritt kein ungewöhnlicher: "Drehbuchschreiben ist, wie Texte schreiben, auch eine Art Handwerk", sagte sie 2017 im Interview mit der Nachrichtenagentur teleschau.

Trotz aller anderen Betätigungsfelder, Luci van Org machte seit dem Ende von Lucilectric – unter verschiedenen Künstlernamen – immer auch Musik. Zuletzt war sie mit zwei neuen Projekten beschäftigt: Gemeinsam mit Jennifer-Rostock-Frontfrau Jennifer Weist veröffentlichte sie jüngst die Single "Mädchen Mädchen", die nicht nur dem Titel nach und im Video ihren alten Lucilectric-Hit zitiert. Zudem startete sie unter dem Namen Lucina Soteria ein neues Soloprojekt: "Es ist mein Versuch, das Persönlichste an Musik aus mir herauszuholen, das möglich ist", schreibt sie bei Instagram dazu, bei den neuen Songs mache sie "vom ersten bis zum letzten Ton ALLES allein."

Dass sie damit nicht die breite Masse erreicht, ist Luci van Org egal. Die große Öffentlichkeit habe sie ohnehin nie gesucht, für das Dschungelcamp werde sie schon seit Jahren angefragt – aber keine Chance. "Ich bin kein Partymensch und war es nie", erklärte sie im "teleschau"-Interview: "Im Tourbus nannten sie mich damals Höhlenkind, weil ich die ganze Zeit in meiner Koje saß und las oder meine Radiosendung konzipierte. Sich als cool verkaufen, war nie mein Ding. Ich liebe es, Dinge auf der Bühne zu tun, die ich mag. Aber das war es auch schon mit mir und meinem Wunsch nach Öffentlichkeit."


Quelle: teleschau – der mediendienst GmbH

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