"Perücke im Restaurant abgenommen": Katerina Jacob will Brustkrebserkrankung nicht tabuisieren
Es liegen harte Zeiten hinter Katerina Jacob. Die Schauspielerin kämpfte gegen ihre Brustkrebserkrankung an. Im Interview hat die 65-Jährige nun über ihren Gesundheitszustand gesprochen und darüber, wie es in Zukunft weitergehen soll.
Katerina Jacob (65) blickt auf ein turbulentes Jahr zurück: Anfang 2022 ertastete sie beim Duschen fünf Knoten in ihrer Brust. Die Diagnose: Brustkrebs. Die Schauspielerin ("Der Bulle von Tölz") ließ sich nicht unterkriegen. Jetzt meldet sie sich mit einem neuen Teil beliebten ARD-Filmreihe "Anna und ihr Untermieter: Wenn du träumst von Liebe" (Freitag, 3. November, 20.15 Uhr) zurück. Im Interview mit "Bild" verrät sie Details über ihren aktuellen Gesundheitszustand: "Ich empfinde mich als 100 Prozent gesund und alle Tests besagen das Gleiche", erklärt sie. Sie habe "Mega-Blutwerte, die sind besser als vorher". Nächste Woche stehe allerdings noch eine weitere OP an: "Der Port, also der Venenzugang durch den sie letztes Jahr die Chemotherapie bekommen hat, wird endlich entfernt." Jacob hoffe, dass das Thema damit dann endlich durch sei.
"In Deutschland darf man nicht krank sein"
Nichtsdestotrotz blickt die Schauspielerin mit gemischten Gefühlen auf eine harte Zeit zurück. Schließlich habe sich einiges geändert. "Im letzten Jahr konnten wir wegen meiner Erkrankung kaum nach Kanada, sondern waren viel in Österreich". Jacob besitzt neben der deutschen auch die kanadische Staatsbürgerschaft und verbringt normalerweise viel Zeit in der zweiten Heimat. "Unser schönes Haus auf der Insel vor Vancouver haben wir verkauft, weil es dort keine medizinische Versorgung gibt", erzählt sie nun. Und schließlich sei auch ihr Mann, Jochen Neumann, schon 80 Jahre alt. Aber eines dürfe man nicht vergessen: Ihre Lebenseinstellung, nie den Humor zu verlieren, habe ihr bei der Krankheit geholfen.
Die vielen Reaktionen auf ihre Diagnose hätten sie aber überrascht, erzählt die Schauspielerin: Es seien bis zu 600 Mails täglich eingetrudelt, in denen sich betroffene Frauen zur Krankheit äußerten. "Das Thema Krebs ist in Deutschland extrem tabuisiert", stellt Jacob fest. "Daran muss sich dringend etwas ändern".
Sie kritisiert weiter: "In Deutschland darf man nicht krank sein". Dabei appelliert die 65-Jährige an alle Frauen, regelmäßig zur Krebsvorsorge zu gehen und sich im schlimmsten Fall auch mit Glatze auf die Straße zu trauen. "Ich habe mir einen Spaß daraus gemacht, mit Perücke ins Lokal zu gehen und diese während des Essens einfach lässig abzunehmen."
Quelle: teleschau – der mediendienst GmbH