"Ich weine, während ich dies schreibe": Paris Hilton wirft Internat Missbrauch vor
Paris Hilton äußert sich erstmals öffentlich über mutmaßliche sexuelle Übergriffe, die sie während ihrer Zeit in der Provo Canyon School in Utah erfahren haben soll. Die "New York Times" veröffentlichte ein Video, das weiteren Opfern eine Stimme gibt. Hilton kämpft nicht allein.
Paris Hilton gab erstmals über schockierende Erlebnisse Auskunft, die sie während ihrer Zeit an der Provo Canyon School im US-Bundesstaat Utah erlebt haben soll. "Ich wurde mitten in der Nacht von männlichen Mitarbeitern geweckt und in einen privaten Raum geführt", schreibt die 41-Jährige auf Twitter. Man habe Gebärmutterhalsuntersuchungen an ihr durchgeführt. "Unter Schlafentzug und schweren Medikamenten verstand ich nicht, was geschah", postet der Reality-Star in diesem Zusammenhang unter ein Video der "New York Times", das auch andere Opfer zeigt.
Hilton sei gezwungen worden, ihre Beine zu spreizen. "Sie sagten nur: 'Halt den Mund. Sei still. Hör auf, dich zu wehren", so der Star. In dem NYT-Video finden mehrere Opfer ihre Stimme: Es ist ein Zusammenschnitt aus Statements wie "Ich wurde bestraft und wie eine Kriminelle behandelt" oder "Ich habe Menschen gesehen, die sediert wurden". Unter dem Hashtag #survivors macht der Hollywood-Star auf die vermeintlichen Missstände in derartigen therapeutischen Internaten aufmerksam. "Ich wurde vergewaltigt, und ich weine, während ich dies schreibe, weil niemand, insbesondere kein Kind, sexuell missbraucht werden sollte", konstatiert Hilton auf Twitter.
Alexander Stockton, Journalist und Filmemacher des Clips, erklärt, dass "Behandlungszentren dieser Art Kindern mit psychischen Gesundheits- oder Verhaltensproblemen durch eine Mischung aus Therapie und harter Liebe helfen sollen". In Wahrheit stütze sich das Programm jedoch auf archaische Taktiken, die den Kindern schaden würden.
2021 erschien die YouTube-Dokumentation "This is Paris", in der sie bereits über verbale Angriffe des Schulpersonals und emotionale Misshandlungen spricht. Die Provo Canyon School hat die 41-Jährige schon länger im Visier: Sie sagte vergangenes Jahr bereits vor einem Gericht in Utah gegen die Einrichtung aus und forderte deren Schließung. Sie kämpft für weitere Missbrauchsopfer. Hiltons Klage soll nicht die einzige sein. Laut "New York Times" muss sich das Unternehmen Universal Health Sevices, das unter anderem dieses Zentrum in Utah im Jahre 2000 gekauft haben soll, gegen über 20 Klagen behaupten und verantworten.
Quelle: teleschau – der mediendienst GmbH