Brandmauer gefallen?

Hunderte Prominente protestieren gegen Friedrich Merz und die AfD

02.02.2025, 10.20 Uhr
Klaas Heufer-Umlauf und Joko Winterscheidt unterschrieben den Brief, der das Handeln von Friedrich Merz und der betreffenden Abgeordneten scharf attackiert.
Klaas Heufer-Umlauf und Joko Winterscheidt unterschrieben den Brief, der das Handeln von Friedrich Merz und der betreffenden Abgeordneten scharf attackiert.  Fotoquelle: 2024 Getty Images/Gerald Matzka

Nach einer historischen Debatte im Bundestag kritisieren zahlreiche Prominente scharf die Unionsfraktion für ihre Zusammenarbeit mit der AfD. In einem offenen Brief an Friedrich Merz und andere Abgeordnete fordern sie, verfassungswidrige Pläne zu stoppen.

Am Tag nach einer historischen Debatte im Bundestag kommt starke Kritik am Vorgehen von CDU und CSU auch aus der Gesellschaft. In einem "offenen Brief an Friedrich Merz, die Abgeordneten von Union, FDP und BSW" verurteilen Hunderte Prominente aus Kunst, Kultur, Medien und Unterhaltung den unter anderem mithilfe von AfD-Stimmen verabschiedeten Antrag der Unionsfraktion aufs Schärfste.

Verfasser des Schreibens sind die Schauspieler Luisa-Céline Gaffron und Jonathan Berlin. Sie äußern sich entsetzt über eine, wie sie schreiben, "Zäsur in der deutschen Geschichte".

Am Mittwoch war ein Antrag von CDU und CSU für einen verschärften Kurs in der Migrationspolitik auch mit Stimmen der AfD angenommen worden – ein bislang einmaliger Vorgang in der Geschichte des Bundestags. Die Autoren sorgen sich, "die ohnehin bröckelnde Brandmauer" zur in Teilen rechtsextrem eingestuften Partei könne nun gänzlich eingerissen werden. Und weiter: "Dieser Pakt mit der AfD bedeutetet einen historischen Tabubruch."

Unterzeichnet haben Luisa Neubaer Daniel Brühl, Joko und Klaas

Unterschrieben haben den offenen Brief zahlreiche prominente Persönlichkeiten, darunter die Moderatoren Ruth Moschner, Joko Winterscheidt und Klaas Heufer-Umlauf, die Schauspiel-Stars Jella Haase, Annette Frier, Daniel Brühl, Jasna Fritzi BauerBirgit Minichmayr und Jürgen Vogel, die Klimaaktivistin Luisa Neubauer sowie die Musiker Sabrina Setlur, Bela B. und Johannes Oerding.

Mit Blick auf eine weitere geplante Abstimmung fordern die Unterzeichner die Abgeordneten von Union, FDP und BSW auf, "von ihren verfassungswidrigen Plänen und jeglicher Art der gemeinsamen Sache mit der AfD umgehend Abstand zu nehmen". Am Freitag bringt die Union den Entwurf des "Zustrombegrenzungsgesetzes" in den Bundestag ein. Anders als der Antrag vom Mittwoch wäre die Verabschiedung bindend. FDP, BSW und AfD haben ihre Zustimmung angekündigt.


Quelle: teleschau – der mediendienst GmbH

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