Drohen in Deutschland wieder "Weimarer Zustände"?
Ist unsere Demokratie gefährdet? Immer öfter geraten die "Ränder der Gesellschaft" in den Fokus der Aufmerksamkeit. Auch in der ZDF-Dokumentation "Extremismus in Deutschland" wird die "Gefahr von rechts und links" ausgiebig beleuchtet.
Inspiriert von der Extremismustheorie blickt der Film von Rainer Fromm und Christian Frey auf aktuelle Entwicklungen und historische Kontinuitäten der beiden politischen Lager – und will, neben den offensichtlichen Unterschieden, deren gemeinsame Nenner "jenseits der ideologischen Ausrichtung" erkunden. Oder kurz gesagt: Was verbindet RAF und NSU?
Die Doku zeichnet die gegenseitige Radikalisierung von links und rechts in der Weimarer Republik vor 100 Jahren nach – samt der Bedrohung, die davon für die junge Demokratie ausging. Zum anderen zeigt der Film die Gefahr in den vergangenen Jahren: vom Rechtsruck in der Politik samt Pegida und wachsender völkischer Rhetorik bis zu den Angriffen auf Politiker und dem rechtsextremen Terror in Halle und anderswo. Diesen rechten Entwicklungen gegenüber stellt die Doku die steigende Zahl linker Straftaten – und verweist dabei unter anderem auf den G20-Gipfel in Hamburg und die Randalierer im Leipziger Stadtteil Connewitz, denen die Polizei als Feindbild dient.
Auf Basis dessen nähern sich die Autoren der Frage, von welcher Richtung derzeit die größere Bedrohung für die Bundesrepublik ausgeht. Und: Kann man – wie manche Beobachter es tut – sogar von "Weimarer Zuständen" sprechen? Sicher scheint nur: Manche Menschen scheinen Rechtsstaatlichkeit und die freiheitliche Verfassung abzulehnen. – Die Demokratie steht vor großen Herausforderungen.
Quelle: teleschau – der mediendienst GmbH