Tour de France

So schätzt Michael Antwerpes die Chancen der Deutschen ein

Im vergangenen Jahr fuhr Emanuel Buchmann bei der Tour de France nur knapp am Podium dabei. Was ist ihm und den anderen deutschen Teilnehmern in diesem Jahr zuzutrauen? ARD-Reporter Michael Antwerpes gibt eine Einschätzung ab.

Es war zweifelsfrei ein veritabler Erfolg, den Emanuel Buchmann bei der letztjährigen Tour de France verbuchen konnte: Der vierte Platz, der am Ende der kräftezehrenden Rundfahrt auf dem Ergebnistableau stand, war das beste Abschneiden eines Deutschen bei der Frankreichrundfahrt seit dem zweiten Platz von Andreas Klöden 2006. Auch dieses Jahr gehört für ARD-Moderator Michael Antwerpes der 27-Jährige zum Favoritenkreis. Gegenüber der Nachrichtenagentur teleschau schwärmte der Fachmann: "Mittlerweile ist er selbstbewusst genug, um sich in den Kreis der Favoriten einzureihen."

Der Radsportexperte sieht ein Feld aus etwa zehn Fahrern um Vorjahressieger Egan Bernal, die die Tour in diesem Jahr für sich entscheiden könnten: "Das ist 2020 extrem spannend." Auch den anderen deutschen Fahrern um Pascal Ackermann und Maximilian Schachmann traut Antwerpes einiges zu: "Was Etappensiege angeht, ist unbedingt mit dem Team Bora zu rechnen – außer Buchmann sind da ja noch Peter Sagan oder die aufstrebenden Deutschen Ackermann und Schachmann."

Insgesamt sieht der Sportmoderator eine vielversprechende Generation an deutschen Fahrern heranwachsen. Um den Radsport in Deutschland wieder populärer zu machen, komme es aber nicht nur auf die Leistungen auf dem Sattel an: "Letztlich wird man natürlich daran gemessen, was man auf dem Rad bringt und nicht vor dem Mikrofon. Aber um das Gesamtpaket eines Stars zu haben in Deutschland, braucht es traditionell mehr als den Erfolg: Charme, Charisma, Ausstrahlung." Genau das fehle Buchmann im Vergleich mit Teamkollege Schachmann noch etwas, wie Antwerpes einschätzte: "Er ist eher der Schweiger im Walde. Wenn der zwei Sätze nacheinander sagt, ist das schon ein Monolog."

Ob Emanuel Buchmann an seine starke Leistungen aus dem Vorjahr anknüpfen kann, entscheidet sich ab Samstag, 29. August, wenn die Tour de France in Nizza startet. Der deutsche Top-Fahrer selbst hat die hohen Erwartungen im Vorfeld aber gezwungenermaßen zurückgeschraubt – vor allem wegen seines schweren Sturzes beim Vorbereitungsrennen Criterium du Dauphiné. "Ich habe definitiv ein paar wichtige Trainingstage verloren", klagte Buchmann gegenüber dem SWR und berichtete, er habe noch immer Schmerzen.

Der Team-Medinziner von Bora-hansgrohe, Jan-Niklas Droste, konstatierte, Buchmann sei "sicher nicht in der optimalen Form". Auch Maximilian Schachmann tritt nach seiner erlittenen Schlüsselbeinfraktur bei der Lombardei-Rundfahrt mit einem erheblichen körperlichen Handicap bei der Tour de France an.


Quelle: teleschau – der mediendienst GmbH

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