"Schlafende Riesen": So unberechenbar sind Vulkane
Wenn die Erdgeschichte zum brutalen Krimi wird: Eine spektakulär gefilmte Doku erzählt von der Macht der Vulkane. Ausbrüche haben teils globale Auswirkungen.
Schon das Virus, das weite Teile des öffentlichen Lebens so lange lahm legt, hatte niemand so richtig kommen sehen. Wer verschwendet da schon einen Moment der Sorge an katastrophale Vulkanausbrüche? Der spektakulär gefilmte Natur-Dokumentarfilm "Schlafende Riesen", den ARTE zur besten Sendezeit ins Programm gehievt hat, dürfte in so manchem Zuschauer das Gefühl von Demut gegenüber der Übermacht der Naturgewalten verstärken.
Gemessen an der Dauer eines Menschenlebens sind große Vulkanausbrüche äußerst selten. Doch wie Regisseur Jens Hahne zeigen kann, haben gewaltige Eruptionen immer wieder den Lauf der Erdgeschichte entscheidend mitgeprägt. Und Spuren von Naturkatastrophen und gigantischen Umweltveränderungen finden sich auf Schritt und Tritt – etwa als Schwefelablagerungen im grönländischen Eis.
Zwar scheinen sich die ganz großen Ausbrüche, die das Gesicht des Planeten verändern können, nur in nach menschlichem Maß in riesigen Zeitabschnitten zu wiederholen – etwa zweimal innerhalb von 100.000 Jahren. Doch selbst kleinere Vulkane können unerwartet aktiv werden und größte Verwüstungen verursachen. Ein Blick zurück in die Geschichte, auch die Erd-Historie, entwickelt sich dabei zum beklemmenden Krimi für denjenigen, der genau auf Details achtet.
Es zeigt sich: Erdgeschichtliche Entwicklungen sind längst nicht abgeschlossen. Die menschliche Zivilisation auf dem Planeten könnte nur ein Zwischenschritt sein, und immerhin liegen weltweit allein 67 Großstädte in engster Nähe zu aktiven Vulkanen. Millionen von Menschenleben wären bei Eruptionen, deren Eintreten auch führende Vulkanologen nicht mit exakter Sicherheit voraussagen können, akut bedroht.
Quelle: teleschau – der mediendienst GmbH