ARD-Serie

"Lindenstraße": Die letzte Klappe fällt am Freitag

Es heißt Abschied nehmen: Am Freitag werden die letzten Szenen für die ARD-Serie "Lindenstraße" abgedreht. Im Fernsehen läuft die letzte Folge im März 2020.

"Und cut!" So könnte es lauten, das letzte Kommando. Am Freitag fällt die letzte Klappe für die "Lindenstraße". Wenn die abschließenden Einstellungen für die erfolgreichste Fernsehserie Deutschlands abgedreht sind, rückt der endgültige Abschied wieder ein Stückchen näher. Die 1.758. und allerallerletzte Folge steht vorläufig planmäßig für den 29. März 2020 zur Ausstrahlung im Ersten an.

Es ist vor allem für die Fans der Kultserie ein schwarzer Freitag. Das Ende der Serie werden "sicher noch eine Weile beschäftigen", gestand etwa Moritz Sachs dem Redaktionsnetzwerk Deutschland. "Es gibt so unglaublich viele Szenen und Drehtage, die ich in guter Erinnerung habe. Immerhin habe ich mein ganzes Leben hier verbracht", erklärte der 41-Jährige seine Gefühle. Er spielte die Rolle des Klaus Beimer sei 34 Jahren – so lange wie Marie-Luise Marjan (79), die "Mutter (Helga) Beimer".

Ein Leben für die "Lindenstraße"? Ach, Dutzende! Marjan ist eines von insgesamt noch vier verbliebenen "Gründungsmitgliedern", die schon dabei waren, als Folge 1 mit dem Titel "Herzlich willkommen" am 8. Dezember 1985 über die Bildschirme flimmerte. Herman Hodolides (als Vasily, Sohn des Besitzers des restauants "Akropolis"), Andrea Spatzek (als Gabi Zenker) und eben Moritz A. Sachs (als Klausi Beimer) waren damals schon dabei. Die vier Schauspieler der ersten Stunde waren damals 45, 22, 26 und 7 Jahre alt. Sybille Waury, die seit Folge 2 die Tanja Schildknecht spielt, war bei ihrem Start 5 Jahre alt. Thomas Scheit kann man als "für die 'Lindenstraße' geboiren" bezeichnen – er war ein Baby, sieben Monate alt, als er 1989 seine Rolle als Thomas Ziegler übernahm. Er blieb zwölf Jahre, bis 2011 an Bord.

Wie viele Schauspieler, so wurden auch die Zuschauer mit der Serie erwachsen. Und das Land. Denn die von Hans Wilhelm Geißendörfer (78) erfundene Serie spiegelte und spiegelt die gesellschaftliche Entwicklung Deutschlands. Kriegsdienstverweigerung, Arbeitslosigkeit, Drogenmissbrauch, Umweltschutz, Rechtsextremismus, militanter Islamismus, Sterbehilfe, Veganismus, Inklusion, Integration, gleichgeschlechtliche Liebe – die "Lindenstraße" thematisierte das alles. Der erste Kuss zweier Homosexueller geriet zum Skandal – aber auch zum Türöffner für mehr Verständnis und Akzeptanz.

Die "Lindenstraße" wird fehlen. Fans und Darstellern. Ab Freitag, wenn auf der Münchner Lindenstraße in Köln-Böcklemünd letztmals reges Treiben herrscht, rückt die unvermeidliche Wahrheit ein Stück näher.


Quelle: teleschau – der mediendienst GmbH

Das könnte dich auch interessieren