"Leben aus dem All"

Schwarze Löcher als Grundlage allen Lebens

von Elisa Eberle

Welche Rolle spielten Schwarze Löcher oder Meteoriten bei der Entstehung des Lebens auf der Erde? Zwei fesselnde ARTE-Dokus gehen dieser Frage auf den Grund.

ARTE
Leben aus dem All
Dokumentation • 13.02.2021 • 20:15 Uhr

Sie sind die wohl faszinierendsten Objekte im Weltall: Schwarze Löcher beeindrucken mit ihrer schier unvorstellbaren Anziehungskraft. Umso größer war die Aufregung, als im April 2019 erstmals ein Foto eines Schwarzen Lochs an die Öffentlichkeit gelangte. Das Exemplar befindet sich in der Galaxie Messier 87 im Sternbild Jungfrau. Wie es zu der bahnbrechenden Aufnahme kam, wird in der neuen ARTE-Doku "Leben im All" von John Alfons Kantara erklärt.

Der Radioastronom Heino Falcke, der als Professor an der niederländischen Radboud-Universität Nijmegen lehrt, ist nur einer von vielen Wissenschaftlern weltweit, die an der Entstehung des Fotos beteiligt waren. Eigentlich, so erklärt der 55-Jährige in dem Film, wäre dafür ein Riesenteleskop in der Größe der gesamten Erdkugel nötig gewesen. Da ein solches Monstrum logischerweise nur schwer zu beschaffen wäre, behalfen Falcke und seine Kollegen sich mit einem Trick: Sie schalteten mehrere Teleskope, die an verschiedenen Orten der Erde aufgestellt sind, für mehrere Tage gleich. Dadurch schufen sie ein virtuelles Riesenteleskop, dessen einzelne Aufnahmen anschließend in zweijährigen Berechnungen von Forschergruppen in Japan, Europa und Amerika zu einem einzigen Bild zusammengesetzt werden konnten.

Doch diese beachtenswerte Leistung ist nicht das Einzige, was die Zuschauer bei dem rund 50-minütigen Film ins Staunen versetzt: Anhand diverser Experteninterviews können Astronomie-Fans noch weiter in die Geheimnisse rund um die Schwarzen Löcher eintauchen. Seit vielen Jahren schon versuchen Forscher wie der Astronom Yoshiki Matsuoka mehr über den Urknall und die Entstehung späteren Lebens herauszufinden. Aufschluss geben sollen ihnen dabei Schwarze Löcher, die rund zehn Milliarden Lichtjahre von der Erde entfernt sind. Da ihre Strahlung ebenso lange benötigt, um auf der Erde anzukommen, bilden sie quasi eine längst vergangene Konstellation ab. Verglichen mit ihnen, heißt es weiter, seien jene stellaren Schwarzen Löcher, die das Zentrum unserer und anderer Galaxien dominieren, winzig.

Eine der sich daraus ergebenden Erkenntnisse der Wissenschaftler ist besonders faszinierend: Schwarze Löcher oder genauer gesagt die Jets, welche sie ausstrahlen, sind die Grundlage allen Lebens. Für diese Behauptung finden Forscher weltweit immer mehr Belege: Die niederländische Astrophysikerin Aurora Simionescu etwa untersuchte die Verteilung lebenswichtiger Elemente an verschiedenen Orten im Weltraum. Das Ergebnis: Überall liegen die Elemente im gleichen Mengenverhältnis vor. Sie müssen also von einer kosmischen Kraft dorthin transportiert worden sein. Doch, wenn lebenswichtige Elemente fast überall im Universum vorkommen, könnte es dann nicht auch einen zweiten belebten Planeten geben? Laut der Astronomin Nadine Neumayer ist diese Vorstellung gar nicht so abwegig.

Im Anschluss an "Leben aus dem All – Schwarze Löcher" befasst sich der Filmemacher Fabian Korbinian Wolf mit einem weiteren kosmischen Phänomen: In "Leben aus dem All – Meteoriten" nimmt er jene Himmelssteine unter die Lupe, die als die Geburtshelfer für das Leben auf der Erde gelten.


Quelle: teleschau – der mediendienst GmbH

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