Lafer bei Lanz: Deshalb gibt er die Sterneküche auf
Johann Lafer gibt sein Sternerestaurant auf. Warum, das erklärte der Star-Koch nun mit offenen Worten in der Talkshow von Markus Lanz.
Schluss mit der Sterneküche: Im Januar hatte Starkoch Johann Lafer angekündigt, sein Restaurant Le Val d'Or schließen zu wollen, um stattdessen die "Kunst der einfachen Küche" in den Fokus zu stellen. Erstmals nach seiner Erklärung in der "Süddeutschen Zeitung" sprach der der mit einem "Michelin"-Stern ausgezeichnete TV-Koch nun im Fernsehen über seine Entscheidung. Bei Markus Lanz verriet der Österreicher, warum er sich zu diesem großen Schritt entschieden hat.
"Wichtig ist, dass zwei Dinge zusammenpassen: das Herz und der Bauch", sagte Lafer. In den letzten 45 Jahren habe er habe immer mehr erleben müssen, dass "das Zentrum des guten Geschmacks", also die Lebensmittel, auf "Kosten spektakulärer Entwicklungen" geopfert würden – von der Dekoration bis zur Molekularküche. Irgendwann habe er sich gefragt: "Willst du das wirklich? Immer diesen Zwang und Druck über dich ergehen zu lassen?"
Er wolle seine Gäste einfach "mit dem Anspruch an perfektes Essen glücklich zu machen – sonst gar nix", betonte Lafer. "Wer sagt denn bitte, dass ein gutes Wiener Schnitzel so viel schlechter ist als ein Soufflé von Schneckeneiern?" Gegenüber Lanz redete der 61-Jährige Klartext: "Ich möchte mich an diesem Leistungssport nicht mehr orientieren." Sterneküche sei "Hochleistungssport". Man müsse "wieder lernen, die Dinge wertzuschätzen, die uns Menschen großgemacht haben".
Das Restaurant sei "ein Teil meines Lebens", so Lafer. Ob es genau das ist, was er machen wolle, habe er allerdings nicht immer klar beantworten können. Mit 50 sei er sogar in eine tiefe Krise geraten. "Irgendwann musst du dich entscheiden. Sonst gehst du daran kaputt." Er habe für sich entschieden: "Das willst du auf die Dauer nicht machen. Nicht bis zum Lebensende."
Mit seinem Sternerestaurant habe er nie viel Geld verdient, erklärte Lafer weiter. Im Gegenteil: Jedes Jahr habe er damit "einen Betrag weit über 100.000 Euro verloren", wie der Promi-Koch gestand. Seinem Image sei die Sterneküche aber zuträglich gewesen. So sei er etwa ab März verantwortlich für die Küche auf einem Schiff. Die Stromburg in Stromberg, wo sein Restaurant sich bisher befand, wird aber trotzdem ein Ort der Kulinarik bleiben. Dort wird es Events und Showkoch-Veranstaltungen geben.
Quelle: teleschau – der Mediendienst