"Heilsame Trips – Drogen als Medizin": LSD als Therapie gegen Depressionen?
Die Einnahme von Substanzen wie LSD, Psilocybin oder DMT ist in den meisten Ländern verboten. In der Wissenschaft jedoch wird eine mitunter heilsame Wirkung der psychedelischen Stoffe wiederentdeckt.
Etwa jede vierte Frau und jeder achte Mann ist im Laufe des Lebens von einer Depression betroffen. Nach Angaben der Weltgesundheitsorganisation (WHO) entwickelt sich die Erkrankung weltweit zur zweithäufigsten Volkskrankheit. Hilfe allerdings ist möglich. Sie kommt jedoch aus einer sehr ungewöhnlichen Richtung. Neue Studienergebnisse zeigen, dass psychoaktive Drogen bei Depressionen, Ängsten und Süchten als Medikament eingesetzt werden können. Substanzen wie LSD, Psilocybin oder das natürlich vorkommende, halluzinogen wirkende Dimethyltryptamin (DMT), deren Konsum in vielen Ländern untersagt ist, sollen im therapeutischen Prozess entscheidend zum Heilungsprozess beitragen.
"Diese Substanzen sind Türöffner", sagt der Schweizer Psychiater und Psychotherapeut Peter Gasser. Er wurde unter anderem durch seine legale LSD-Therapie bekannt. Im Film von Florian Gebauer, der nun erstmals bei 3sat zu sehen ist, behandelt Gasser unter anderem den unter einer schweren Krebserkrankung leidenden Oleg Kogut. Eine Chance auf Heilung hat der junge Mann kaum mehr. Er ist zudem depressiv und ängstlich. Nach zwei LSD-Sitzungen bei Gasser kommt er mit Gefühlen in Berührung, die er sein Leben lang verdrängt hat.
Kann es sein, dass der Patient Kogut mit nur zwei Sitzungen die Depression und die Angst vor der eigenen Krankheit überwinden kann? Der Experte selbst rückt seine Behandlungsmethode ins rechte Licht. Gasser sagt: "Ob und wie wir durch die Türe gehen, entscheiden wir selbst. Und nach einer Sitzung beginnt dann erst die richtige integrierende Arbeit."
Quelle: teleschau – der mediendienst GmbH