"Ab ins Kloster!": Wenn das Morgengebet das Smartphone ersetzt
Für ein TV-Experiment schickt kabel eins vier unwissende Jugendliche ins Kloster. Dort sollen sie u.a ihre Social-Media-Sucht überdenken. Ob die jungen Menschen ohne Smartphone und Schminke bestehen können?
Sitzt der Lidstrich? Betont das Outfit meine Figur? Und welche Party steht eigentlich als nächstes an? Wie sie sich nach außen präsentiert, egal ob in der realen Welt oder auf ihrem Instagram-Profil, ist für Emy wichtiger als alles andere. "Ich interessiere mich einfach mehr für mich, als für irgendeine andere Person", macht die junge Dame deutlich. In dem Wissen, an einem TV-Experiment teilzunehmen, hat sie sich für eine neue Doku-Soap von kabel eins beworben – auch der Fernsehpräsenz wegen, wie Emy zugibt. Was sie nicht ahnt: Der Sender schickt sie bei "Ab ins Kloster! – Rosenkranz statt Randale" gemeinsam mit drei anderen Mädchen für acht Tage zum Franziskanerinnen-Orden des Klosters Gengenbach.
Dort trifft Emy an der Seite ihrer Mitstreiterinnen Alessia, Emma und Vivien auf die Schwestern der Ordensgemeinschaft. Es sind zwei Welten, die aufeinanderprallen. Einerseits die jungen Frauen, die die Sendung als handysüchtige Partygirls darstellt. Auf der anderen Seite die Schwestern, die ein einfaches Leben führen und sich ihrer Beziehung zu Gott Willen der Keuschheit verpflichtet haben. Die Franziskanerinnen würden hinter dem Mond leben, so das erste Fazit Alessias, die außerdem schon zu Beginn tönte: "Regeln interessieren mich nicht!" – Denkbar schlechte Startbedingungen für das regelgeleitete Leben im Kloster. Besonders hart für die Teenager: Die Schwestern kassieren gleich zu Beginn die Handys ihrer Gäste ein. Wie die Kandidatinnen wohl darauf reagieren? Immerhin hatte Emy angekündigt, keine zwei Stunden ohne ihr Smartphone zu überleben und dass sie sogar dafür töten würde.
Prinzipiell ist es ein interessanter Ansatz, den die Doku-Soap verfolgt. Vier junge Menschen mit dem Gang ins Kloster zu erden und die vermeintliche Wichtigkeit von Social Media, Smartphones und Äußerlichkeiten zu relativieren, das kann funktionieren. Schon deshalb, weil dabei eine extreme Fallhöhe erzählt wird. Die Macher von "Ab ins Kloster! – Rosenkranz statt Randale" versichern jedenfalls, dass die Schwestern Eindrücke in das Leben "von der Welt da draußen" erhalten hätten. Auf der anderen Seite hätten einige der Teenager durch ihre Erfahrung im Kloster ihre "Einstellung zu sich und ihrem Leben verändert". Mit den Schwestern stünden einige der Teilnehmer noch in Kontakt und würden sie als "soziale Ratgeber sehen". Was hat der Klosteraufenthalt mit den Protagonisten gemacht? – Die vierteilige Doku-Soap gibt die Antwort. "Ab ins Kloster!" läuft im wöchentlichen Turnus jeweils um 20.15 Uhr auf kabel eins. In jeder Ausgabe stehen andere Jugendliche und andere Klöster im Mittelpunkt.
Quelle: teleschau – der Mediendienst