Kinder des Krieges - 1945 in Mitteldeutschland - Kinder des Krieges - 1945 in Mitteldeutschland
Info • Di., 15.04. • 44 Min.
75 Jahre nach Kriegsende befragen die Autoren und Filmemacher Susanne K\xf6pcke und Jan Lorenzen die letzten Zeitzeugen in Sachsen, Sachsen-Anhalt und Th\xfcringen zu ihren Erinnerungen und Erlebnissen. Sie alle waren damals noch Kinder. Aufgewachsen im Geist des Nationalsozialismus, verfolgt oder beg\xfcnstigt vom System, gepr\xe4gt von fast sechs Kriegsjahren, sprechen viele in dieser Produktion das erste Mal offen vor einer Kamera \xfcber ihre Schrecken, ihre Kindheit, ihre Wendepunkte. \x0a\x0aEingebrannt in ihre Erinnerungen haben sich f\xfcr alle die Bombenn\xe4chte in den Luftschutzkellern von Magdeburg, Dresden oder Nordhausen. Der totale Verlust von Sicherheit und Kindheit ist traumatisierend. \x0a\x0aManfred Schr\xf6ter aus Nordhausen muss nur wenige Tage nach dem Bombardement mit zur Leichen-Identifizierung. Da ist er zehn Jahre alt. "Ja und da lag einer meiner Klassenkameraden, tot auf dem B\xfcrgersteig. Das geht mir immer wieder nahe, wenn ich dar\xfcber spreche. Ich habe ihn sofort erkannt an seinem Pullover. Aber er hatte keinen Kopf mehr. Und so was bleibt h\xe4ngen. Ja. Das ist so eins, von den Dingen, die in meinen n\xe4chtlichen Wanderungen dann immer mal wieder auftauchen."\x0a\x0aGudrun Haarmann war im Januar 1945 zehn und floh Hals \xfcber Kopf mit ihrer Mutter und den Schwestern aus Schlesien vor der heranr\xfcckenden Roten Armee. Ihre traumatischen Fluchterlebnisse, der Verlust der Heimat und ihres Vaters haben sich tief in ihre Seele eingebrannt. Jahrzehntelang kann sie nicht dar\xfcber sprechen. "Der Abschied von meinem Vater war f\xfcr uns alle sehr schmerzhaft. Wir haben geweint, geschrien und alles und ihn nicht loslassen wollen, aber es musste halt sein. Es war ein Abschied ohne Wiedersehen - f\xfcr immer!"\x0a\x0aBrigitte B\xfcchsler hat heute noch die beiden K\xe4the-Kruse-Puppen, die ihr gro\xdfer Bruder f\xfcr sie im Januar 1945 aus der brennenden Magdeburger Wohnung rettete. "F\xfcr mich waren meine Puppen im Puppenwagen. Die standen jeden Abend an der Korridort\xfcr. Die hab ich dahin gestellt und wenn Alarm war, angezogen und dann in Keller runter und den Wagen konnte ich schon alleine tragen. Aber am 16. Januar war Alarm und dann kamen schon die Bomben und der Puppenwagen blieb stehen."\x0a\x0aDie "Kinder des Krieges" - Egal, wo sie das Kriegsende erlebten, ob in Nordhausen, Magdeburg, Dresden oder Aschersleben, nirgendwo bedeutete es das Ende der Angst, der Erleichterung oder Zuversicht. \x0a\x0aRuza Orlean, das j\xfcdische M\xe4dchen aus Krakau, \xfcberlebte Auschwitz, kam von dort nach Aschersleben und musste in den Junkerswerken als Zwangsarbeiterin Flugzeuge f\xfcr den deutschen Endsieg zusammenschwei\xdfen. Mit 17 erlebte sie hier am 18. April 1945 den Einmarsch der amerikanischen Truppen. Ruza Orlean wurde zwar befreit, aber danach war sie mutterseelenallein und heimatlos. Nach Wochen dann das unglaubliche Gl\xfcck: sie findet in Frankfurt/Main ihre Schwester wieder. "Auf dem Weg, das werde ich nie vergessen, sind zwei, drei M\xe4dchen gegangen und ich glaube ein amerikanischer Soldat. Mit einem Mal sage ich, das ist meine S