Der Osten - Entdecke wo du lebst - Wie Träume laufen lernen – Trickfilme aus Dresden
Natur + Reisen • Di., 01.04. • 44 Min.
Ein Film von Heike Bittner\x0a\x0aGenerationen von Kindern sind mit ihnen gro\xdf geworden, nicht nur in der DDR. Manches Weltbild haben sie gepr\xe4gt, viele Phantasien befl\xfcgelt, Tr\xe4ume geweckt, zum Staunen angeregt. Fast 2.000 Filme entstehen zwischen 1955 bis 1992 im Trickfilmstudio der DEFA in Dresden. Verkauft werden sie in mehr als einhundert L\xe4nder. Seien es die gezeichneten Pfannkuchen mit dem jammernden Teufelchen aus "Alarm im Kasperletheater" oder die skurrilen Puppenfiguren aus dem Film "Die fliegende Windm\xfchle" oder die Drahtm\xe4nnchen aus "Filopat und Patafil" - in Dresden wurde erfunden, entworfen, gebaut, gedreht, geschnitten. \x0a\x0aWie auch "Lieber Mohr" - ein Silhouettenfilm, an dem auch J\xf6rg Hermann beteiligt war. J\xf6rg Herrmann kommt in den 1960er Jahren ins Studio. Er spezialisiert sich auf diesen - bis heute weltweit ziemlich einmaligen - Stil. Dabei will die Studioleitung Silhouettenfilme anfangs nicht haben. Das Aus daf\xfcr droht. Aber die Macher \xfcberzeugen damit, dass diese Technik als Agitationsmittel gut tauge, die Filme schnell herzustellen sind und man so schneller arbeiten k\xf6nne. \x0a\x0aNat\xfcrlich unterliegen alle Werke, egal ob M\xe4rchen- oder Experimentalfilme, der kritischen Kontrolle einer staatlichen Kommission. Die Inhalte sollen ins "sozialistische Weltbild" passen. Manch merkw\xfcrdige Interpretationen sind da entstanden, aber auch etliche Filme, bei denen man sich heute fragt: Und die wurden im Kino gezeigt?\x0a\x0a1992 ist Schluss mit der phantasievollen Filminsel in Dresden. Vieles landet auf dem M\xfcll - und die einstigen Angestellten des k\xfcnstlerischen VEB auf dem Arbeitsamt. War das das Ende der Bl\xfctezeit des Trickfilms in Dresden? Was ist \xfcbriggeblieben?\x0a\x0aRalf Kukula bspw. hat einst mit Papier und Stiften bei der DEFA angefangen, als sogenannter Animator. Nach dem Aus des Studios gr\xfcndet er 1993 die Firma Balance Film, sammelt kreative K\xf6pfe und handwerkliche Spezialisten um sich - und tritt damit ein Erbe an: das Erbe des Trickfilms in Dresden. Momentan arbeitet er mit jungen Kollegen an "Mister Paper" - einer Animationsserie f\xfcr das niederl\xe4ndische, belgische und deutsche Fernsehen. Da wird ausgeschnitten, geklebt, gelegt, fotografiert, eingescannt, animiert. \x0a\x0aHeute verhindern nicht mehr inhaltliche Diskussionen das Entstehen von Filmen. Heute fehlt oft das Geld. Trickfilm ist teuer. Ralf Kukula verwendet die meiste Zeit darauf, Filme finanziert zu bekommen. Zehn Jahre hat er beispielsweise f\xfcr seinen bisher gr\xf6\xdften Erfolg gebraucht: "Fritzi - eine Wendewundergeschichte". Der Film ist vergangenes Jahr ins Kino gekommen.\x0a\x0aIn "Wie Tr\xe4ume laufen lernen - Trickfilme aus Dresden" entdecken wir bei den Machern von damals und in den Ateliers von heute Geschichten und Filme. Und wir erz\xe4hlen von den Menschen, die sich den zappelnden Figuren - egal aus welchem Material - auf der Leinwand verschrieben haben.